Ein einziges großes Vergnügen: Das 668. Gertrüdchen zieht die Massen an

Kaum ein Durchkommen war am Sonntagnachmittag auf dem Gertrüdchen: Hoch her ging es auf Kirmesplatz, im Kaisergarten und auch im Bereich des Platzes der Generationen. An den Fahrgeschäften herrschte ebenfalls Hochbetrieb.
Neuenrade – Kaum ein Durchkommen war am Sonntagnachmittag auf dem Gertrüdchen: Hoch her ging es auf Kirmesplatz, im Kaisergarten und auch im Bereich des Platzes der Generationen. An den Fahrgeschäften herrschte ebenfalls Hochbetrieb.
Im „Offenen Wohnzimmer“ im ehemaligen Deutschen Haus gaben sich die Menschen zwischenzeitlich die Klinke in die Hand. Hier hatte das Team des Bring-und-Nimm-Ladens eine besondere Ausstellung mit Möbeln, Deko und Geschirr aus vergangenen Jahrzehnten auf die Beine gestellt. Helga Gerlach, die zur Bring-und-Nimm-Truppe gehört, berichtete, dass es zwischenzeitlichbrechend voll gewesen sei. „Es ist etwas Neues, die Leute nehmen es dankend an.“
Nicht vergleichbar mit der Cranger Kirmes
Kirmes und Hüttendorf waren gut besucht, aber haben die Leute auch ihre Geldbörse gezückt? Gabi aus Wanne-Eckel, die selbstgeschneiderte Kinderbekleidung auf dem Gertrüdchen anbot, war mit dem Kaufverhalten der Kunden durchaus zufrieden. „Aber der Samstag war besser als der Sonntag“, sagte sie. Gleichwohl merke sie: „Die Leute gucken aufs Geld.“ Sie habe jedenfalls auch auf dem Gertrüdchen schon bessere Tage gehabt. Sie zog den Vergleich zur Cranger Kirmes und gewaltigen Umsätzen dort. Doch in Neuenrade sei das für diese Größenordnung gut.

Prächtig lief es auch für das Neuenrader Stadtmarketing: Wie Dennis Böhm, stellvertretender Vorsitzender, berichtete, sei es „mega“ gewesen. „Gertrüdchen-Schals und die großen Flaschen mit Gertruden-Likör sind ausverkauft.“ Indes: Wer genau hinschaute, konnte beobachten, dass an manchen Verkaufsständen relativ wenig los war und die Gertrüdchen-Gäste eher schauten als kauften.
An den Essensständen stehen die Menschen Schlange
An den Essensständen allerdings standen die Menschen Schlage: So kam der Verkäufer der Riesengrillspieße kaum mit dem Grillen seiner Spezialität hinterher. Bei der Jugendfeuerwehr, die unger anderem Brot und Quarkbällchen verkaufte, kam das ehrenamtliche Standpersonal kaum zum Luftholen, Schlag auf Schlag ging es.

Hochzufrieden muss auch der Betreiber des Musikexpress sein: Eine lange Schlange von Jugendlichen wartete ungeduldig auf ein Ticket, jauchzende Fahrgäste und lautes Kreischen bewies – die Jugendlichen amüsierten sich bestens.
Gertrüdchen-Besuch ist Tradition
Zufrieden und gut gelaunt flanierte Familie Nitschke aus Werdohl mit ihren beiden Kindern über das Neuenrader Volksfest. Sie hatten sich schon verpflegt, beim Dosenwerfen vergnügt und Bekannte getroffen. Von den Kinder war zu hören, dass es schön sei, so ein Volksfest in der Nähe zu haben. Offenbar ist man auch offen für mehr. „Ich habe das Halloween-Angebot in Neuenrade vermisst“, hieß es von einem Elternteil.
Eine Altenaer Familie freute sich ebenfalls über das Gertrüdchen. Über das Fest zu flanieren, sei Tradition. Und das nächste Fest sei in Altena ja im Sommer Schützenfest.
Viele junge Eltern mit ihren Kindern auf der Kirmes
Auffällig: Viele junge Eltern waren unterwegs, reichlich Kinderwagen waren auszumachen, viele Menschen hatten Kindergartenkinder an der Hand. Drei Treffpunkte gab es für diese Besuchergruppe: Das Kinderkarussell, die Ponyreitanlage und der Spielplatz, der mitten im Geschehen liegt. Dort konnten erschöpfte Eltern ihre Kinder „parken“. Auf dem frisch sanierten Spielplatz war die Kinderbelustigung zudem kostenfrei für die Eltern.
Unterm Strich scheint das Gertrüdchen 2023 also sehr gelungen: Ein friedliches Fest mit vielen zufriedenen Besuchern.