Heizen war dann auch das Stichwort, das die beiden Amtsleiter Gerhard Schumacher und Marcus Henninger thematisierten. Denn geheizt wird das Bad mit Gas. Das kommt aus Russland und wird wohl sehr viel teurer werden. Zwar hat die Stadt laut Schumacher einen vergleichsweise günstigen Liefervertrag – „bis Ende des Jahres sind die Gaspreise safe“ – doch es sei eben absehbar, dass es teurer werde. Möglicherweise seien die Gasressourcen auch endlich. Das Bad ist ins Visier von Verwaltung und Politik geraten. Es ist in die Jahre gekommen. 30000 Euro wurden in den Hauhalt an Planungskosten eingestellt – ein Fachmann nahm das Bad jüngst unter die Lupe, um die technischen Optionen darzustellen, eine Freilufttraghalle wurde ins Spiel gebracht. Auch aus diesem Grund wurde die Besichtigung durchgeführt. Die Ausschussmitglieder konnten sich so direkt vor Ort ein Bild machen.
Nicht nur die Technik wurde begutachtet, sondern auch das 50-Meter Sportbecken, der Eltern und Kleinkindbereich.
Eine Diskussion gab es dann zum Thema Badetemperatur. So erreiche das Bad 20 Grad Celsius, wenns draußen auch warm sei, ansonsten würden 24 Grad nur mit Zuheizen erreicht. Vor diesem Hintergrund wurde das Thema Klima und eben auch Finanzen aufgeworfen.
Von den Ausschussmitgliedern wollte zunächst wohl niemand die Stammgäste durch kälteres Wasser vergraulen. Zur Nachfrage durch Bernhard Peters (FWG) nach Wärmepumpen-Technologie musste Marcus Henninger sagen: „Die normale Erwärmepumpe reicht dafür nicht.“ Sole-Erdwärme-Technik – sei wohl nicht wirtschaftlich. Marcus Dunker (CDU) ließ durchblicken, dass unter 20 Grad wohl nicht so toll sei. Man habe doch auch viel Resonanz aus anderen Städten. Henninger formulierte dann noch einmal die Frage: „Wieviel Grad wollen wir uns bei schlechtem Wetter leisten?“ Lisa Hanke-Klute sagte, dass man zwei Grad weniger keinem Verein zumuten könne. Vielleicht helfe ja 1 Grad weniger schon. Wärmetausch aus dem Industriegebiet brachte ein Ausschussmitglied ins Spiel. Auch über Preise nachzudenken, riet Gerhard Schumacher mit Blick auf den Haushaltsplan 2023. Neuenrade sei konkurrenzlos günstig.
Kämmerer Schumacher sagte zum Abschluss wegen der Gas-Beheizung dann noch in Richtung Parteien und mit Blick auf das den Angriffskrieg führende Russland: „Es gibt da auch noch eine moralische Komponente“.