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Caritas: „Wir beraten ergebnisoffen“

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Von: Peter von der Beck

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Claudia Kaluza und die ehrenamtliche Mitstreiterinnen der Caritas St. Mariä, Lisa Niederstein und Margret Vitz, übergeben den symbolischen Scheck im Beisein von Bürgermeister Antonius Wiesemann und Stadtmarketing-Geschäftsführerin Sandra Horny an Diplom-Sozialarbeiterin Claudia Arndt (3.von links).
Claudia Kaluza und die ehrenamtliche Mitstreiterinnen der Caritas St. Mariä, Lisa Niederstein und Margret Vitz, übergeben den symbolischen Scheck im Beisein von Bürgermeister Antonius Wiesemann und Stadtmarketing-Geschäftsführerin Sandra Horny an Diplom-Sozialarbeiterin Claudia Arndt (3.von links). © von der Beck

Die Schwangerenberatung der Caritas liefert eine weit gefasste Hilfe und verfügt zudem über ein lokales Unterstützungsnetzwerk.

Neuenrade – Die 15-Jährige, die ungewollt schwanger geworden ist und sich bei der Schwangerenberatung der Caritas Rat und Hilfe holt – die ist zumindest unter den Frauen, die Cornelia Arndt besuchen, die Ausnahme.

Es sind Frauen aller relevanten Altersgruppen und es sind nicht nur Frauen, die erstmals schwanger sind, sondern auch Frauen, die bereits Kinder haben. Es gibt dabei offenbar keine Regel. Dass auch nicht alle, die Beratung suchen, aus armen Verhältnissen stammen, gehört ebenfalls zur Wahrheit. Und es sind nicht wenige: „Im Bereich Altena-Neuenrade-Werdohl sind es etwa 280 Frauen jährlich“, sagt Cornelia Arndt. Was alle Frauen gemeinsam haben: Sie sind schwanger und sie suchen eine möglichst neutrale Beratung: Es geht um Themen wie Schwangerschaftsabbruch, es geht um Probleme mit dem Partner, es geht – auch – um Finanzielles. Frauen kommen, die kein Geld für eine Erstlingsausstattung haben. Es kommen aber auch jene, die sich über ihre sozialrechtlichen Möglichkeiten informieren möchten und wenden sich auch an die Schwangerenberatungsstelle für das Kreisdekanat Altena-Lüdenscheid. Rechtliche Angelegenheiten, Sexualität und Familienplanung, vorgeburtliche Untersuchungsmöglichkeiten – das Beratungsspektrum ist breit gefasst. Auch Beratung für Mütter-Kind-Kuren hat man hier im Programm.

Auch der Partner darf mitkommen

Die Frauen sitzen dabei Claudia Arndt gegenüber. Die Sozialarbeiterin ist 58 Jahre alt und hatte kürzlich 15-jähriges Dienstjubiläum. Reichlich Berufs- und Lebenserfahrung bringt die Beraterin für die Gespräche also mit. Wert legt sie auf eine Tatsache: „Wir beraten ergebnisoffen.“ Niemand werde zu etwas gedrängt. Zumindest wenn es um den für einen Schwangerschaftsabbruch notwendigen Beratungsschein geht – so gibt es dieses Papier nicht bei der Caritas. „Den dürfen wir nicht ausstellen. Die Katholische Kirche ist vor 20 Jahren aus der Konfliktberatung ausgestiegen“, erläutert Arndt. Nicht nur Frauen allein können sich beraten lassen. Paare- in Not- oder Konfliktsituationen können sich ebenfalls Hilfe holen. Auch Schwangerenbegleitung, um starke junge Familien zu bilden, hat sich die Caritas auf die Fahnen geschrieben.

Doch auch nach der Schwangerschaft kümmert man sich – falls gewünscht – und hilft bei den ersten Schritten als Eltern, ist auch bei Überforderung da. Es gibt Unterstützung nach Fehl- und Totgeburten und eben nach einem Schwangerschaftsabbruch. Wenn es um finanzielle Dinge geht, hilft die Caritas ebenfalls. „Wir verteilen Mittel aus der Bundesstiftung Mutter und Kind“, so Arndt. Soll heißen, dass man bei der Antragstellung behilflich ist. Auch in Sachen Kindergeld, Elterngeld und bei Konflikten mit Behörden kümmert sich die Caritas. Die Bratung ist kostenlos, die Mitarbeiter haben Schweigepflicht.

Die Geldspende in Höhe von 300 Euro, welche die Caritas Neuenrade am Markttag an Sozialarbeiterin Claudia Arndt übergab, ist gut angelegt. Man hilft einander, sagt Claudia Kaluza, Caritas-Ehrenamtliche aus Neuenrade, und verweist auf das Netzwerk, über das die Caritas schon vielen geholfen habe.

Kontakt Caritas

Werdohler Straße 3 in Altena; Tel. 0 23 52 / 91 93 16 oder E-Mail an anrdt@caritas-altena.de.

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