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Der künstlerische Blick auf den Klimawandel

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Von: Markus Wilczek

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Künstlerin Simone Fröhler stellt Exponate zum Thema Klimawandel in Neuenrade aus.
Künstlerin Simone Fröhler stellt Exponate zum Thema Klimawandel in Neuenrade aus. © Privat

Mit dem Titel „1,1°C – als ob es kein Morgen gäbe“ eröffnet Simone Fröhler die erste Ausstellung 2023 im Kunstfenster Alte Apotheke an der Ersten Straße in Neuenrade.

Am Samstag, 14. Januar, 17 Uhr, findet eine Vernissage statt, die den Besuchern mit Objekten und einer Videovorführung Einblicke in ein aktuelles Thema ermöglicht. Seit etwa drei Jahren beschäftigte sich Simone Fröhler künstlerisch mit den menschlichen Spuren, die die Menschen in der Umwelt hinterlassen. Über das Material rückte schnell das Thema „Müll“ in den Mittelpunkt.

„Vor allem das Verpackungsmaterial Plastik drängt sich in jedem Wortsinn in den Vordergrund, einerseits durch seine Bedeutung für den menschlichen Konsum und andererseits durch seine schiere Masse“, heißt es in der Ankündigung der Ausstellung. So entstanden Arbeiten, in denen dieses Material eine eigene Bedeutungsebene bekommt, indem es essenzielle Elemente von Leben darstellt – Wasser, Luft und organische Formen: Eine Lunge aus Plastik, ein endloser Regen aus Verpackungsmüll, ein Ozean aus Folie, Gewächse aus verformten Kleiderbügeln.

Schock über die Abholzung der Fichtenkulturen

Seit 2020 beschäftigt sich Simone Fröhler auch mit dem Material Karton. „Ausgelöst von dem Schock über die rapide Abholzung der Fichtenmonokulturen im Sauerland, wird das Waldsterben zum Thema der künstlerischen Auseinandersetzung“, wird in der Ausstellungsankündigung erklärt, warum sich Fröhler auch diesem Material widmet. Karton biete optisch wie materiell einen direkten Bezug zum Holz. Es entstanden löchrige Wasserkanister aus Pappmaschee und Baumrinden mit Spuren vom Borkenkäfer.

Bei all dem möchte die Künstlerin die Frage stellen, wie Natur neu verstanden und erhalten bleiben kann. „Vieles, was das menschliche Versagen ausmacht, erscheint zunächst banal, doch zieht es sich in Kaskaden durch die Natur und stellt schließlich das zukünftige Leben selbst in Frage: 1,1°C – kein hypothetisches Klimaszenario für Großrechner, sondern der tatsächliche Anstieg der globalen Mitteltemperatur des letzten Jahrzehnts“, heißt es in der Ankündigung weiterhin.

Nur ein Öffnungstag

Den musikalischen Rahmen zur Vernissage gestaltet die junge ukrainische Pianistin Taisiia Nikitova.

Die Ausstellung „1,1°C – als ob es kein Morgen gäbe“ kann ab sofort und bis zum 21. Januar als kultureller Schaufensterbummel angesehen werden. Der einzige Öffnungstag ist die Vernissage am 14. Januar.

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