1. come-on.de
  2. Lennetal
  3. Neuenrade

Das offene Wohnzimmer

Erstellt:

Von: Peter von der Beck

Kommentare

Die Ehrenamtlichen im ehemaligen Schankraum des Deutschen Hauses, der mit Theke, Regalen, Lampen und Holzverkleidung noch gut erhalten geblieben ist.
Die Ehrenamtlichen im ehemaligen Schankraum des Deutschen Hauses, der mit Theke, Regalen, Lampen und Holzverkleidung noch gut erhalten geblieben ist. © von der Beck

Das Deutsche Haus an der Ersten Straße bekommt eine spezielle Dauerausstellung.

Neuenrade – Die Bring-und-nimm-Truppe um Carsten Sprawe und Bernhard Peters ist kreativ und einfallsreich: Und so nutzen sie die Gunst der Stunde, um ihr aktuelles Projekt auch mithilfe des Gertrüdchen zu befördern. Brachliegende Ressourcen nutzen und neue nachhaltige Konzepte ersinnen, scheint dabei die Spezialität dieser ehrenamtlich engagierten Menschen zu sein.

„Offenes Wohnzimmer im ehemaligen Gastraum“

Dank Bring und Nimm (im ehemaligen Eine-Welt-Laden können Gebrauchs- und Dekowaren im Tausch erworben werden) kommt so auch das Deutsche Haus gleich nebenan zu neuen Ehren – das Untergeschoss der einstigen Gaststätte (ein historisches Gebäude) wird zum „offenen Wohnzimmer“. Hier werden viele gute Sachen aus früheren Epochen präsentiert.

Kaffeetafel der frühen 70er Jahre

Möbel aus den 50er- und 60er-Jahren. Deko-Artikel oder Geschirr von anno Schnuff. Zu sehen ist all das in den ehemaligen Gastwirtschaftsräumen: Dort ist die alte Theke noch mit Zapfhähnen und Hockern bestens erhalten. Das Regal im Hintergrund ist zum Beispiel schon mit einem alten Service gefüllt. Vielleicht kann sich der eine oder andere noch an die Kaffeetafeln erinnern, deren Geschirr Tee- und Kaffeekannen enthielt, die eine metallfarbene Haube hatten, um die Getränke warm zu halten. Auch einen Samowar stellen die Initiatoren auf, original Wohnzimmer oder Küchensofa aus den 60ern genauso wie jene Wohnzimmermöbel mit den zierlichen Füßen und Schiebeelementen im Schrank, die vermutlich in den Nachkriegsjahren verstärkt in deutschen Wohnzimmern anzutreffen waren.

„Dauerausstellung“

Nun wird das Deutsche Haus, das Ruth Echterhage, vor Jahren kaufte und nun zur Verfügung stellt, wieder für den Publikumsverkehr geöffnet. „Im offenen Wohnzimmer präsentieren wir unsere schönsten Stücke. Es soll eine Dauerausstellung werden“, sagt Karsten Sprawe. So diene das auch ein wenig der Belebung der Ersten Straße.

Am Wochenende geöffnet

Das Deutsche Haus hat Charme und viele Ehrenamtliche bringen den wieder zur Geltung. Unter anderem Harry Gerlach, Tim Listringhaus, Vicky Holmes und Tyler Gregory Holmes, Iris und Sebastian Scholz helfen mit, alles herzurichten. „Zweieinhalb Tage haben wir noch, das schaffen wir locker“, sagte Sprawe am Dienstag. Geöffnet ist das offene Wohnzimmer dann am Freitag von 15 bis 18 Uhr, sowie am Samstag und Sonntag, jeweils von 12 bis 15 Uhr.

Besondere Dachbalkenkonstruktion

Das Haus selbst ist in gewisser Weise ein Schmuckstück mit Substanz, wie Bernhard Peters im Rahmen einer kleinem Führung beweist: Eine schöne Treppe mit Holzgeländer führt ins Obergeschoss. Breite, uralte und sicher noch mit Ochsenblut gestrichene Echtholzdielen zieren die Böden und auch die Technik ist nicht mehr aus diesem Jahrhundert. Einen großen Trockenboden, der eine sehenswerte, nicht alltägliche Balkenkonstruktion aufweist, ist sicher das Highlight dieses Gebäudes, das möglicherweise dem Abriss geweiht ist. Die Ehrenamtler rund um das offene Wohnzimmer planen auch noch eine „nachhaltige Verlosungsaktion“. Bernhard Peters: „Wir bekommen auch viele verpackte und neuwertige Sachen, die wollen wir zu Gertrüdchen verlosen.“ Die Teilnahme ist unkompliziert. Einfach Zettel mit Namen in die Urne werfen, die Ziehung der Gewinner ist am Sonntag (ab 14 Uhr).

Das offene Wohnzimmer muss noch hergerichtet werden. „Noch zweieinhalb Tage, das schaffen wir locker.“
Das offene Wohnzimmer muss noch hergerichtet werden. „Noch zweieinhalb Tage, das schaffen wir locker.“ © von der Beck, Peter
Tim Listringhaus und Bernhard Peters zeigen einige der Ausstellungsstücke.
Tim Listringhaus und Bernhard Peters zeigen einige der Ausstellungsstücke. © von der Beck, Peter

Auch interessant

Kommentare