Außerhalb des Fragenkatalogs konnten sich die Schüler noch weitere Aspekte aufschreiben. Generell ging es bei dem Fragenkatalog dann um Inhalte der jeweiligen dualen Ausbildung aber auch um Fragen zur weiteren Anstellung: Talente, die hilfreich sein können, Weiterbildungsmöglichkeiten oder auch die nicht unwichtige Frage, ob denn die Firmen junge Leute nach der Ausbildung übernehmen.
Auch zu den Firmen selbst sollten sich die Schüler etwas überlegen. Gut zwei Dutzend Schüler, darunter nur zwei Mädchen, hatten sich für diese Runde angemeldet.
Bequem und auf Augenhöhe ließen sich die Schüler von den Firmenvertretern am Tisch informieren, stellten selbst Fragen. Bei Klinke lag als Anschauungsmaterial ein großes, mit zahlreichen Bohrungen und Fräskanten versehenes Aluminiumwerkstück auf dem Tisch. Auch das wird dort hergestellt: eine Kupplung für Roboterarme. Nur 15 Minuten Zeit gab es pro Runde, dann klingelte der Wecker und die Schüler rückten einen Tisch weiter.
Sie starteten bei Karl-Josef Nöcker von der Firma Julius Klinke – die vor allen Dingen Zerspanungsmechaniker sucht. Mit am Tisch saß Azubi Niklas Grote, der aus seiner Sicht erzählte. Einen Tisch weiter – am Bültmann-Tisch – stellten sich Julian Cordes und ein junger Kollege den Schülern. Gesucht werden dort unter anderem Elektroniker für Betriebstechnik.
Am nächsten Tisch wartete dann Kohlhage-Personalchefin Ina Bieling mit Verbundstudentin Celina Otto auf die wissensdurstigen Schüler. Hier sucht man Azubis für technisches Produktdesign oder auch Industriemechaniker.
An der Station Drahtwerk Elisental kümmerte sich Prokurist Christof Bergmann um die jungen Interessenten. Auch er hatte Anschauungsmaterial mitgebracht: Aludraht und Ziehsteine, zudem standen Flyer in einem Aufsteller mit dem „Ausbildungssteckbrief Elektroniker für Betriebstechnik“. Drahtzieher werden auch gesucht.
Wer an den Tischen vorbeiging, hörte durchaus auch Gespräche zum Thema Verdienstmöglichkeiten, die Frage nach Weiterbildungsmöglichkeiten wurde häufiger gestellt. Praktika waren Thema oder die Unterschiede zwischen Zerspanungsmechaniker und Industriemechaniker. Unterm Strich war es eine sachliche Atmosphäre. Es gab auf ausdrücklicher Empfehlung von Kretschmer keine Give-Aways für die Schüler – es sollte ein möglichst professioneller Rahmen sein, mit Konzentration auf das Wesentliche.
Den Schülern jedenfalls schien das Angebot BKT & Friends gut gefallen zu haben. Zumindest war von Nick und Etienne zu hören, dass das ganze „sehr cool“ sei. Man bekomme schon mal „einen Einblick“. Durchaus auch Kritik wurde laut: So fühlte sich einer der Azubis, die mitgekommen waren, am BKT ziemlich auf sich gestellt, das sei nicht so heimelig wie die Realschule, die er zuvor besucht habe.
Rechnet man die Zahl der Ausbildungsstellen, welche die beteiligten Firmen bei diesem Event im Angebot haben zusammen, so schlägt das Pendel an diesem speziellen Tag zugunsten der jungen Leute aus. Klar ist: Der Run auf die jungen Mitarbeiter hat begonnen. Gut findet auch Schulleiterin Eva Päckert dieses Angebot. Sie freut sich, dass ihre Schüler so umworben werden, dass Hemmungen im Kontakt zu Firmen abgebaut werden und dass die HQS den Jugendlichen viel bietet, um ihre eigenen Interessen zu erforschen.