Bandname mit Selbstironie: Premiere wird ein voller Erfolg

Der Versuchsballon ist sicher gelandet: Das erste Konzert, das die Boule-Freunde Neuenrade in ihrem Trainingszelt im Gewerbepark Im Duda auf die Beine gestellt haben, kam sehr gut an.
Neuenrade – Zu Beginn hatte Veranstalter Martin Schaefer das Publikum begrüßt mit den Worten: „Liebe Freunde des Boule-Sports, der Rock-Musik und des Alkohols.“ Das passte und kam bestens an.
Die Band mit dem selbstironischen Namen Too busy to rehearse (deutsch: Zu beschäftigt, um zu proben; kurz: TBTR) feierte sich und die Zuschauer. Sie verteilten Fruchtlikör-Fläschchen ans Publikum. Sängerin Petra Neuhaus rief ins Mikrofon: „Wir wollen mit Euch allen darauf anstoßen, dass hier heute Abend nur wunderschöne Menschen sind.“ Recht hatte sie!
Und all die Leute, die so überschwänglich ansprach, reagierten auch ebenso ausgelassen auf die Musik ihrer Band. Kaum hatte die den ersten Song ihres Auftritts zuende gespielt, trugen die Zuschauer die Stehtische weiter nach vorne. Sie wollten alle einfach näher am Geschehen sein und ordentlich mitfeiern, mitsingen, mitgrölen.
Angefangen hatten TBTR mit „Rock ‘n’ Roll Wueen“ von The Subways, einem unkaputtbaren Klassiker, der unterdessen auch schon 18 Jahre alt und damit erwachsen ist. Das waren aber keineswegs alle im Publikum, auch Kinder und Jugendliche hatten den Weg ins Boule-Zelt gefunden. Dieses soll mit den Einnahmen aus diesem Benefiz-Konzert weiter renoviert werden, nachdem die heimischen Boule-Spieler – vorher jahrelang fern vom Ligabetrieb – bei ihrer Rückkehr in die Ruhrgebietsliga gleich ungeschlagener Tabellenführer geworden waren.
Schaefer, Vorsitzender der Boule-Freunde, war begeistert von der Resonanz auf das Konzert: „Wir haben gut 70 Besucher heute Abend“, verriet er. Dann fügte er hinzu: „Das ist echt ordentlich. Wir sind mehr als zufrieden.“
Eine Wiederholung sei also durchaus denkbar. Auch habe der Verein noch Ideen für andere Veranstaltungen in seinem Zelt, „doch das wird dann nächstes Jahr, bevor wir die umsetzen“, erkärte Schaefer.
Schließlich hat der Verein auch noch sportliche Ziele. „Aber heute Abend haben sich auch bereits ein, zwei Interessenten bei uns gemeldet“, war Schaefer glücklich, „die einmal in unseren Sport hineinschnuppern möchten.“ Dann überlegte er kurz und sagte: „Wir müssen bei der Zuschauerzahl ja auch berücksichtigen, dass morgen in Küntrop das May Perlorama stattfindet.“ Ohne diese Konkurrenzveranstaltung, argumentierte er treffend, wäre die Zelt-Premiere möglicherweise noch erfolgreicher ausgefallen.
Und schon legten TBTR mit dem nächsten Song los – ein selbstgeschriebenes Lied in deutscher Sprache: „Arbeit ist scheiße“. Die Fans im Zelt stimmten voller Zustimmung beim Refrain mit ein und sangen aus bald heiserer Kehle: „Unterbezahlt – alles für den Staat.“