Seither sei es ihr eine Herzensangelegenheit, den Betrachter aufzuwecken, gar wachzurütteln, um ihn mit der menschlichen Gleichgültigkeit gegenüber der Natur zu konfrontieren. „Daher sind die Objekte zwar käuflich, wenn man das will – aber ich meine, man muss sie gar nicht unbedingt besitzen – sie sollen einfach wirken.“
Nach einer musikalischen Einleitung durch die junge ukrainische Pianistin Taisiia Nikitova konnten die Anwesenden sich mit den Exponate näher befassen befassen. Der Ausstellungstitel „1,1 °C – als ob es kein morgen gäbe“ zieht sich programmatisch durch die gesamte Ausstellung, die aus Bildern, Objekten und zwei Videoinstallationen besteht.
1,1 Grad Celsius sei der tatsächliche Anstieg der globalen Mitteltemperatur des vergangenen Jahrzehnts erläuterte Fröhler und kritisierte: „Und die Menschheit agiert weiterhin, als ob es kein Morgen gäbe.“ Sinnbildlich findet sich der Betrachter der Arbeiten von Simone Fröhler jedes Mal vor einem Spiegel wieder, der ihm die eigenen Verfehlungen gegenüber der Natur vorhält und zwingen möchte, über das eigene Handeln nachzudenken.
So sind zum Beispiel die Objekte im Schaufenster mit dem Titel „Mea Culpa“ (meine Schuld) versehen. Die Ausstellungsstücke haben eine gewisse Ästhetik, die erst bei der näheren Betrachtung damit überrascht, dass die Exponate durch die besondere Anordnung von Müll entstanden – tatsächlich ist das Hauptmaterial Pappe, die – das betont die Künstlerin – sämtlich aus Altpapier stammt.
Da die Ausstellung nicht in erster Linie dem Verkauf dient, gibt es keine weiteren Öffnungszeiten (wir berichteten). Interessenten können aber noch bis zum 21. Februar durch die im Schaufenster ausgestellten Kunstobjekte einen Eindruck von dieser außergewöhnlichen Arbeit gewinnen. Einen tieferen Einblick in die Werke von Simone Fröhler bekommen Interessierte online unter instagram.com/simone.froehler.