Was ist wirklich lebenswichtig?

Es war eine fröhliche Abstimmung: Daumen hoch bedeutete „Das brauchen wir“, Daumen ‘runter: „Darauf können wir verzichten“. Auf Kopfhörer zum Beispiel oder vielleicht auch auf ein Handy. Wobei: Beim Handy waren sich nicht alle einig. Wer mag das jetzt schon noch hergeben?
Nachrodt-Wiblingwerde – Aber niemand kann, das ist klar, auf Nahrung und Wasser verzichten. Die kleinsten Besucher des Familiengottesdienstes zur Misereor-Fastenaktion waren begeistert vom Spiel mit der Pfarrbeauftragten Sandra Schnell in der St.-Josef-Kirche, als sie mithilfe einer Kiste voller Gegenstände mit den etwa 50 Besuchern überlegen mussten, ob denn ein Kuscheltier lebenswichtig ist. Oder ein Dach über den Kopf? Die Zahl der gewaltsam vertriebenen Menschen weltweit beträgt rund 103 Millionen, eine unvorstellbare Zahl an Menschen, die kein Zuhause mehr haben. Dass man sich diesem schwierigen Thema nähern kann, bewies der besondere Gottesdienst, in dem ein Inselstaat in den Mittelpunkt rückte: Madagaskar. Weltweit wird 130 Millionen Mädchen das Recht auf Bildung verwehrt. Auch in Madagaskar. Die Bildungssituation dort ist katastrophal. Rund 1,5 Millionen Kinder gehen dort nicht zur Schule. Für ihre selbstbestimmte Lebensgestaltung gibt es kaum eine Perspektive. Mit der Fastenaktion 2023 stellt Misereor Frauen aus Madagaskar in den Fokus, die den sozialen Wandel ihrer Gesellschaft vorantreiben. Zum Probieren gab es für alle Gottesdienstbesucher kleine Köstlichkeiten und fair gehandelten Kaffee.
Die Wunden unserer Zeit
Bereits am Freitag trafen sich die katholischen Christen zur Kreuzwegandacht. Die Wunden unserer Zeit“ war das Thema in St. Josef. An sieben Stationen gedachten die Frauen der KFD den Leidensweg Christi von der Verurteilung bis zum Tod. Dabei schlugen sie den Bogen in die heutige Zeit: vom Schicksal der Flüchtlinge im Mittelmeer bis zum Verlust eines geliebten Mitmenschen. „Durch den aktuellen Bezug auf die heutige Zeit war die Andacht sehr emotional und berührend“, sagt Annette Heumann von der KFD St.Josef. Sie lädt alle Frauen zu einer kleinen Wanderung am Schälk in Letmathe ein – und zwar für Donnerstag, 13. April. Im Anschluss gegen 18 Uhr kehren die Frauen dann im Gasthof „Zum Schälk“ ein. Treffpunkt ist um 17 Uhr direkt auf dem angrenzenden Parkplatz. Anmeldungen mit Essenswunsch und Mitfahrgelegenheit nimmt das Vorstandsteam bis zum 9. April entgegen.