Dass sich die Bewohner, die nah am Fels und an der Ehrenmalstraße wohnen, nicht nur aufgrund der täglichen Staus direkt vor der Haustür, sondern durch den erheblichen Staub sehr belästigt fühlen, verstehen Jan Pfänder als auch Andreas Berg gut. Sie sagen aber auch, dass die Mitarbeiter Absauganlagen und spezielle Düsen vor Ort einsetzen. Die Staubentwicklung entsteht zum einen beim Bohren der Sprenglöcher, aber auch beim Spritzbeton oder dann, wenn die Baumaschinen im Einsatz sind. „Die Absaugung kann nicht den ganzen Staub aufnehmen“, so Jan Pfänder. Die Bauarbeiter haben persönliche Schutzausrüstungen inklusive Staubmasken. „Wo gehobelt wird, fallen Späne“, bittet Jan Pfänder um Verständnis, dass es auch zu Belästigungen kommt. „Mitten in der Bebauung ist das alles natürlich nicht optimal.“ Regen würde den Staub natürlich eindämmen. Die Maßnahme des Abspritzens mit Wasser mache man auch, „aber das ist eher eine große Sauerei.“
Unterdessen zählen die Bewohner der Ehrenmalstraße die Tage bis zum Ende der B 236-Vollsperrung, sehr wahrscheinlich im August. „Die Anwohner drehen hier wirklich langsam am Rad“, weiß Helmut Kruse. Durch das Bohren in die Felswand entstehe so ein erheblicher Staub, der auf das gesamte angrenzende Gelände niederschlage. „Wir können keine Wäsche mehr zum Trocknen draußen aufhängen und auch nicht die Fenster tagsüber öffnen“, so der Nachrodter Bestatter, der aber gleichfalls die „fleißigen Arbeiter der Firma Feldhaus lobt“, die bis in die Abendstunden und samstags aktiv sind. An den extremen Durchgangsverkehr habe man sich langsam schon gewöhnt.
Apropos gewöhnt: Dass hinter der katholischen Kirche kein Weiterkommen ist, haben nun auch die letzten Verkehrsteilnehmer verstanden. Gab es am Anfang noch viele – auch geglückte – Versuche, die Absperrungen zu durchbrechen, ist jetzt Ruhe eingekehrt. Auch Fahrradfahrer und Fußgänger lassen das gefährliche Unterfangen sein. „Das haben wir alles so abgesichert, dass eigentlich keiner mehr durchkommt“, sagt Jan Pfänder.