1. come-on.de
  2. Lennetal
  3. Nachrodt-Wiblingwerde

Unbekannte löschen Feuer: „Ich sah meinen Oldtimer verbrennen“

Erstellt:

Von: Susanne Fischer-Bolz

Kommentare

Fing Feuer: der Oldtimer von Armin Speckmann. Zwei Unbekannte halfen.
Fing Feuer: der Oldtimer von Armin Speckmann. Zwei Unbekannte halfen. © Privat

Der Ford Econoline 150 ist ein schmuckes Fahrzeug. Doch der Oldtimer sieht mitgenommen aus: Er hat gebrannt. Unbekannte löschten das Feuer – und werden jetzt gesucht.

Nachrodt-Wiblingwerde – Ein großer Brandfleck mitten auf der Haube. Dass er nicht komplett Schrott ist, verdankt Armin Speckmann zwei Männern, wahrscheinlich Vater und Sohn, die ihm in der Not halfen. Der Ford hatte in Dortmund (NRW) Feuer gefangen. Die beiden Retter eilten mit einem in die Jahre gekommenen Feuerlöscher zur Hilfe. Jetzt würde sich Armin Speckmann gerne bedanken. Doch die Namen der Helfer hat er nicht.

Der Oltimer Ford Econoline 150 ist ein fröhlicher Trinker

Der Ford Econoline 150 ist ein klarer Fall von Oldtimer. Und ein fröhlicher Trinker. 15 Liter möchte er schon zu sich nehmen. Den amerikanischen Van, der 36 Jahre alt ist, hat Armin Speckmann schon vor 20 Jahren gekauft. Sieben Leute und Gepäck passen dort locker hinein. „Da konnte man immer gut mit der ganzen Familie in den Urlaub fahren“, erzählt Armin Speckmann, der den Wagen immer witzig fand.

„Irgendwann ist er alt genug geworden und hat ein H-Kennzeichen bekommen“, erzählt der Nachrodter Rechtsanwalt, der insgesamt 30 Autos besitzt und ein echter Schrauber ist. Beigebracht hat er sich alles selbst oder von Freunden gelernt und in seinem Leben etliche Autos gekauft, die er günstig bekommen konnte. Nur wenige Fahrzeuge sind aktuell einsatzbereit, „vielleicht vier oder fünf“, erzählt er und lacht. Im Moment steht auf der Hebebühne eine S-Klasse von 1986, „an der ich ein paar Schönheitsreparaturen mache.“

Unterwegs war er jetzt mit dem Schmuckstück Ford Econoline 150 nach Dortmund, um eine Waschmaschine zu transportieren. „Kurz bevor ich in Dortmund auf die Autobahn wollte, stank es auf einmal völlig verbrannt“, so Armin Speckmann. Nach einer Ampel fuhr er rechts ran, öffnete die Motorhaube und sah die Flammen aus der Lichtmaschine herausschlagen.

Uralter Feuerlöscher verhindert schlimmeres bei Oldtimer-Brand in Dortmund

„Ich habe versucht, es auszupusten, aber das hat so gar nichts gebracht. Manchmal hilft das ja. Dann habe ich meinen Feuerlöscher geholt und ihn in mehreren Intervallen geleert, aber es brannte immer weiter.“ Armin Speckmann versuchte, das ganze Dilemma mit einer Decke zu ersticken und holte aus den Flammen brennende Plastikteile. Doch alles Tun war vergebliche Liebesmüh.

„Ich muss gestehen: Ich war ein wenig verzweifelt, habe natürlich die Feuerwehr gerufen“, so der Nachrodter. Während er hoffnungslos neben dem brennenden Auto stand, hielt ein junger Mann. Der hatte aber keinen Löscher dabei. „Und dann kamen Vater und Sohn. Sie hatten einen uralten Feuerlöscher, der das letzte Mal gewartet worden war, als es noch vierstellige Postleitzahlen gab“, kann Armin Speckmann heute wieder schmunzeln. Doch in der Situation war ihm gar nicht zum Lachen zumute. „Dieser Feuerlöscher hat tadellos funktioniert und das Feuer, das sich mittlerweile ausgebreitet hatte, gelöscht.“

Oldtimer brennt in Dortmund: Besitzer sucht die Helfer, die das Feuer löschten

Dass „irgendwelche Autofahrer“ anhalten und helfen, während unzählige andere vorbeifahren, fand Armin Speckmann große klasse. „Wenn man keinen Feuerlöscher dabei hat, kann man ja auch nicht helfen“, versteht der Nachrodter, dass es nur wenige Helfer gab. Dass die Retter Vater und Sohn waren, vermutet Armin Speckmann. Er stand etwas neben sich, weil ihm klar war, dass ein Autobrand zu einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr aufzuhalten ist. „Ich sah meinen Oldtimer vor meinem geistigen Auge verbrennen“, sagt Armin Speckmann.

Er vergaß, nach den Namen der Helfer zu fragen. „Ich wollte ihnen den Feuerlöscher ersetzen, aber sie meinten, dass das nicht nötig sei. Und dann waren die Herren auch weg.“ Letztlich wurde der Oldtimer abgeschleppt. „Ich habe am Silvestermorgen angefangen, reinzugucken und ihn zu zerlegen. Dafür, dass da die Flammen herausgeschlagen sind, ist der Schaden vergleichsweise gering.“

Auch interessant

Kommentare