Kirchengemeinde im MK plant Tiersegnung: Pfoten, Flügel und Füße willkommen

„Man kann auch ein Pferd mitbringen, wenn man möchte“, sagt Sandra Schnell, Pfarrbeauftragte von St. Matthäus. Sie freut sich riesig auf die erste Tiersegnung, die die Pfarrei anbietet – und zwar am Sonntag, 30. April. Von 17 bis 18 Uhr ist Sandra Schnell mit Pastoralreferent Jan-Hendrik Ilk am Gartenhallenbad am Holensiepen und hofft auf viel Besuch von Tier und Mensch. Geplant ist ein „Segen to go“.
Nachrodt-Wiblingwerde – „Wie das ablaufen wird, müssen wir uns noch genau überlegen“, sagt Sandra Schnell. Fest steht: Es wird weder Weihwasser noch „normales“ Wasser eingesetzt, denn Tiere reagieren nicht unbedingt positiv darauf.
Da für viele Menschen das Haustier ein wichtiger Partner im Leben ist, ein Begleiter durch gute und schlechte Zeiten, ein Familienmitglied gar, soll durch die Tiersegnungen dieses Verhältnis zum Ausdruck gebracht werden. „Oft kommen die Haustiere etwas zu kurz. Man bringt sie ja nicht mit in die Kirche, das ist tatsächlich etwas schwierig“, sagt Sandra Schnell. Und deshalb möchte man den Tieren jetzt etwas Aufmerksamkeit schenken.
Ob mit Pfoten, Flügeln oder Füßen: Jedes Tier ist willkommen. Jeder, der ein Herzens-Tier hat, kann zur Segnung kommen – mit Hunden, Katzen, Wellensittichen oder allen anderen Tieren. Dabei spielt die Konfession von „Frauchen“ und „Herrchen“ überhaupt keine Rolle. „Hauptsache, es geht logistisch“, sagt Sandra Schnell. Auch für sie selbst ist es die erste Tiersegnung. Zukünftig gibt es auch andere Veranstaltungen dieser Art, wie Familiensegnungen, Kräutersegnungen oder Reisesegnungen zum Beispiel.
Im Rahmen der Planungen des Pfarrgemeinderates entstand die Idee, im Laufe des Jahres an verschiedenen Orten und zu unterschiedlichen Gelegenheiten dazu einzuladen, den Segen zu empfangen. „Dass mit den Tieren ist die erste Veranstaltung“, so Sandra Schnell. Sie hat übrigens selbst eine Katze „und ganz viele Bienen“, die man aber schlecht mitnehmen kann. Auch ihre Katze Greta wird am 30. April nicht dabei sein, denn sie geht partout in keine Transportbox. Greta ist aus dem Tierheim und eine Freigängerin. „Es war eine große Not, sie von unserem alten Wohnsitz hierher zu bekommen. Da hat sie sehr geschimpft“, erzählt die Pfarrbeauftragte.
Der Mensch trägt nach christlicher Überzeugung Verantwortung für die Mitgeschöpfe und die gesamte Natur. Durch Tiersegnungen wird dieses Verhältnis in der Liturgie zum Ausdruck gebracht. Schutzheiliger der Tiere ist übrigens Franz von Assisi, der den Orden der Franziskaner begründete.