„Wie bereits in ähnlichen Fällen im Kreisgebiet, so bestellte auch hier der Täter ein Taxi als Geldtransporter“, berichtet die Polizeipressestelle. An der ersten Bank scheiterte die Abhebung zunächst: So eine hohe Summe müsse vorher angekündigt werden, erklärten ihr die Mitarbeiter dort. Das Taxi brachte sie zurück nach Hause, wo der Täter am Telefon wartete.
Nun schickte der falsche Polizeibeamte sie zu einer Bank nach Dortmund. Auch diesmal bestellte der Betrüger das Taxi. Die aufmerksame Fahrerin wurde auf der Fahrt misstrauisch und ging in die Offensive: „Hat Sie Ihr Enkel angerufen?“ Die Seniorin hatte jedoch dem Betrüger versprochen, niemandem etwas zu verraten. Dieses Versprechen hielt sie auch im Taxi. Am Bankschalter in Dortmund gab es erneut Probleme. Die engagierte Taxifahrerin kam hinterher und brachte ihre Kundin dazu, das Schweigen zu brechen. Aufgeregt erzählte die 86-Jährige von dem schweren Unfall ihres Sohnes und dem Anruf der Polizei. Die Bank informierte die echte Polizei und den echten Sohn. Der hatte jedenfalls keinen Unfall verursacht und holte seine Mutter sicher nach Hause.
Die Polizei warnt weiter vor Schockanrufen, die übel mit den Ängsten der Menschen spielen. „Solche Kautionszahlungen sind in Deutschland nicht üblich. Die Polizei bestellt keine Taxen und verpflichtet auch keine Betroffenen zur strikten Geheimhaltung.“ Der Rat der Polizei im Märkischen Kreis lautet: „Auflegen“. Wer es dann genau wissen wolle, der solle ein paarmal tief durchatmen und den echten Sohn/die echte Tochter unter der vertrauten Telefonnummer anrufen. Alternativ könnten Opfer den Kontakt aufnehmen mit Bekannten, Freunden oder Verwandten. Genau die seien für die präventive Arbeit der Polizei von enormer Bedeutung. Die Polizei appelliert an sie: „Bringen Sie diese Betrugsversuche immer wieder ins Gespräch!“ Wer um die Tricks weiß, den kann kein Schockanruf schocken. Ein großes Lob der Polizei geht an die Taxifahrerin.