Stefanie Ingenpaß ist die neue Leiterin der Gemeindebücherei

Sie ist ein Bücherwurm und sogar eine Märchenerzählerin. Und sie freut sich riesig auf ihren neuen Job: Stefanie Ingenpaß ist die neue Leiterin der Gemeindebücherei Nachrodt-Wiblingwerde. Mit einem Blumenstrauß begrüßte Bürgermeisterin Birgit Tupat die Nachfolgerin von Gaby Beil.
Nachrodt-Wiblingwerde – Ihr erster Arbeitstag ist am Dienstag, 3. Januar. Aber natürlich war sie schon ein paar Mal zuvor an der Hagener Straße 7. „Es erinnert mich ein bisschen an die Bücherei meiner Kindheit, eine Zweigstelle der Stadtbücherei Altena in der alten Knerlingschule“, erzählt Stefanie Ingenpaß von ihrem spontanen Gefühl von einem Zuhause. Sie fühlt sich immer wohl, wenn sie Bücher um sich hat. Und die Liebe zum Lesen möchte sie auch gern weitergeben. „Ich wünsche mir, dass jedes Grundschulkind einmal in die Bücherei kommt“, hofft sie auf Kooperationen mit den Kitas, der Grundschule und der OGS. Natürlich hat sie viele Ideen und Pläne, aber in erster Linie möchte sie jetzt erst einmal die Gemeinde und vor allem die Nachrodt-Wiblingwerder Büchereinutzer kennenlernen.
In der Stadtbücherei Altena war Stefanie Ingenpaß stellvertretende Büchereileiterin. Nun übernimmt sie die Leitung einer kleinen Bücherei und hat ihre Arbeitszeit auf wöchentlich 19,5 Stunden reduziert. Die Öffnungszeiten in Nachrodt bleiben wie gewohnt – also immer dienstags und donnerstags von 10 bis 12.30 Uhr und von 14.30 bis 18 Uhr. Freitags ist Stefanie Ingenpass dann im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit für vier Stunden in der Stadtbücherei Altena.
Stefanie Ingenpaß ist Altenaerin, ist in der Burgstadt aufgewachsen, hat dort Abitur gemacht. In Bielefeld hat sie Literaturwissenschaften und Geschichte studiert. „Und abgebrochen, weil mir recht schnell klar war, dass es nicht das ist, was ich wollte. Dann habe ich eine Ausbildung zur Buchhändlerin in Oerlinghausen gemacht.“ In diesem Beruf ist sie geblieben, ist aber „freiwillig“ nach Altena zurückgekehrt, „weil ich doch sehr mit dem Sauerland verbunden bin. Ich finde es einfach schön hier.“ Lange Zeit hat die heute 55-Jährige bei Thalia gearbeitet, dann zwei Kinder bekommen, war als stellvertretende Leitung bei „Presse und Buch“ in Iserlohn, bevor sie dann vor dreieinhalb Jahren in der Stadtbücherei Altena angefangen hat.
Neben diesem Werdegang gibt es aber noch etwas ganz Besonderes von Stefanie Ingenpaß zu erzählen: Sie ist Märchenzählerin. „Das möchte ich auch gerne noch etwas ausbauen“, sagt die neue Büchereileiterin. „Ich habe zum Beispiel letztes Jahr die Themenwoche Märchen in der Grundschule Holzwickede eröffnet, habe den Kindern dort Märchen erzählt.“ Die Grundschule hatte sich klassische Märchen gewünscht. „Die gibt es natürlich nicht nur von den Brüdern Grimm, sondern aus vielen Kulturkreisen und in allen Ländern“, sagt Stefanie Ingenpaß, die die Märchen am liebsten frei erzählt, „manchmal lese ich aber auch vor, wenn ich nicht ganz textsicher bin.“ Um Märchenerzählerin zu werden, hat sie bei der europäischen Märchengesellschaft Seminare belegt und eine einjährige Fortbildung zur Märchenerzählerin am Figurentheater Bochum gemacht. Ihr Lieblingsmärchen ist übrigens „Frau Holle“. Es ist also nicht ganz unwahrscheinlich, dass es auch in Nachrodt bald Märchenerzählstunden geben wird – „sehr gerne auch für Erwachsene“, sagt die neue Büchereileiterin, was Bürgermeisterin Birgit Tupat „total klasse“ findet. Über kurz oder lang werden die Aktivitäten, Veranstaltungen und neue Bücher aus der Gemeindebücherei auch den Weg in Sozial-Media-Foren finden. Eine Idee, die Birgit Tupat sehr gut findet: „So kann man noch mal eine ganze andere Zielgruppe ansprechen.“
Übrigens: Die neue Büchereileiterin mag auch Krimis, von der deutschen Autorin Romy Fölck zum Beispiel. „Ich mag Krimis gerne, die an Orten spielen, an denen ich schon mal gewesen bin“, sagt Stefanie Ingenpaß. Bücher begleiten sie ihr Leben lang und manchmal schreibt sie auch kleine Gedichte.
„Ich möchte mich jetzt erst einmal einarbeiten und die Menschen kennenlernen“, ist Stefanie Ingenpaß ganz gespannt auf die Begegnungen in der Gemeindebücherei. Sie wird auch dort nicht alles gleich auf den Kopf stellen. Auch hat sie keine Wünsche an die Verwaltung. „Ich wünsche mir einfach ein gutes und fruchtbares Miteinander.“ Andersherum gilt es genauso, wie Bürgermeisterin Birgit Tupat sagt. „Ich finde es ganz wichtig, dass Kinder ans Lesen herangeführt werden. Ich fand Bücher früher schon toll. Ich hatte große Geschwister, die mir vorlesen konnten“, erzählt die Verwaltungschefin, die auch heute noch kein Freund von E-Books ist, „außer im Urlaub, sonst ist der Koffer immer so voll.“
Mitte Dezember war die Vorgängerin von Stefanie Ingenpaß, Gaby Beil, feierlich verabschiedet worden.