Die Gründe für den geplanten Umzug liegen auf der Hand. Es ist der Kummer mit der Lennehalle. Aber „so wirklich raus mit der Sprache wollte keiner“, sagt Stefan Herbel, der den ersten Vorsitz des Schießclubs an Roderich Knipps abgegeben hat, und nun als zweiter Vorsitzender agiert. Beide nahmen an einem Treffen im Amtshaus mit Bürgermeisterin Birgit Tupat und Bauamtsleiterin Natascha Handschak teil. Auch Heinz Even und Uwe Perlowsky vom TuS Nachrodt und Jan Schröder von der SpVgg Nachrodt waren mit von der Partie. „Wir wollen gern die Vereine einbinden, wenn es um die Planungen geht. Da wir keine Fördermittel für den Umbau bekommen, müssen wir die Pläne an unsere Möglichkeiten anpassen“, so Bürgermeisterin Birgit Tupat. Statt eines Anbaus steht nun die reine Sanierung im Bestand an. Und dort gibt es auch ausreichend Platz für den Schießclub.
„Die Räumlichkeiten sind ähnlich wie die, die wir jetzt haben. Für uns gibt es keine Nachteile“, sagt Stefan Herbel. Die Frage, was mit der Lennehalle ist, ob sie über kurz oder lang nicht mehr nutzbar sein wird, wurde nicht beantwortet. Aktuell ist die Lennehalle wieder für den Sport freigegeben. Untersuchungen haben aber ergeben, dass sie größere Schneelasten oder einen Sturm wohl nicht mehr aushalten würde. Ob es einen genauen Stand der Dinge während der Planungs- und Bauausschusssitzung geben wird, die am Montag, 22. August, ab 17 Uhr in der Sekundarschule stattfindet? Tatsächlich gibt es keinen eigenen Tagesordnungspunkt „Lennehalle“, lediglich im Bericht über die laufenden Baumaßnahmen heißt es:“ Die Halle kann bis Oktober genutzt werden, vor dem nächsten Schnee müssen weitere Maßnahmen ergriffen werden.“
Mit Luftgewehr und Luftpistole schießen die Mitglieder des Schießclubs. Der reine Schießstand muss zehn Meter lang sein, plus der Bereich, von dem aus geschossen wird. Zudem gibt es einen Aufenthaltsraum, „der etwa so groß ist wie der, den wir jetzt haben.“ Diverse Vorschriften für Schießstände müssen zudem eingehalten werden. Das Regelwerk hat Stefan Herbel an die Verwaltung weitergeleitet. Ein Umbau des Schießstandes wäre aber wohl kein Problem.
Seit etwa 20 Jahren trainieren die Schießsportler im rückseitigen Bereich der Lennehalle. „Wo heute die Moschee ist, waren die Anfänge des Clubs. Dort gab es eine Kneipe. Ich selber kenne das nicht mehr, ich weiß es nur aus Erzählungen. Dann waren wir viele Jahre im Deutschen Haus, das es auch nicht mehr gibt“, erzählt Stefan Herbel. Heute, „hinten“ in der Lennehalle, gibt es das Problem, dass die Schieß-Sportler einmal um die Halle herumgehen müssen, um die Toiletten zu nutzen. „Das wäre zukünftig besser“, sagt Stefan Herbel, der die Umzugsidee mit Roderich Knipps durchaus positiv bewertet. Ein Zeitrahmen wurde nicht genannt.
Auch Heinz Even findet die von der Verwaltung vorgestellten Pläne „in Ordnung“. Wenn der Umbau so umgesetzt würde, könne man zufrieden sein. Der TuS ist allerdings am wenigsten betroffen, nutzt er doch unter der Turnhalle nur den Kraftraum, der natürlich bestehen bleiben soll. „Der Vorteil ist, dass nun nach dem Krafttraining auch die Duschen genutzt werden können“, sagt Heinz Even. Zwei Räume, so ist die Idee, können als Umkleide- und Duschbereiche hergerichtet werden. Für zwei Mannschaften könnte es also jeweils Umkleiden, zwei Duschen und zwei Toiletten geben. Zudem ist ein Schiedsrichterraum mit Dusche vorgesehen.
Das ist nicht ganz so, wie es sich die SpVgg gewünscht hatte, „aber wir sind zufrieden, dass zwei Kabinen errichtet werden und die dann auf dem neuesten Stand sind“, sagt Jan Schröder. Überrascht war er von der Idee, den Schießclub auch dort unterzubringen. „Das hat vorher nie jemand erwähnt“, so der SpVgg-Vorsitzende und ergänzt: „Uns fehlen jetzt dadurch auch Lagerräumlichkeiten. Wir müssen auch Bälle, Trikots und Schränke irgendwo unterbringen. Aber dafür soll eine Lösung gefunden werden.“