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Sanierung des Hallenbads verzögert sich: Baukosten um 70 Prozent gestiegen

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Von: Thomas Krumm

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Für die Modernisierung des beliebten Gartenhallenbades stehen seit 2019 2,3 Millionen Euro zur Verfügung.
Für die Modernisierung des beliebten Gartenhallenbades stehen seit 2019 2,3 Millionen Euro zur Verfügung. © Susanne Fischer-Bolz

Bei der Jahreshauptversammlung des Fördervereins des Gartenhallenbads hat Sabine Karisch den Stand bei der geplanten Modernisierung des Bades erläutert. Es geht langsamer voran als eigentlich geplant.

Nachrodt-Wiblingwerde – Seit 2019 stünden für die Sanierung 2,3 Millionen Euro zur Verfügung, erklärte die 1. Vorsitzende des Trägervereins, die für das operative Geschäft des Bades verantwortlich ist. Beginnen sollte der Umbau eigentlich schon im Mai 2022. Doch es scheint sehr unwahrscheinlich, dass die Handwerker schon in wenigen Wochen im Bad werkeln.

Erhebliche Preissteigerungen bei Handwerksdienstleistungen und Materialien und nun auch noch die Preissteigerungen aufgrund des Ukraine-Krieges setzen den Plänen zu. Die Folge: Ein neues Edelstahlbecken würde derzeit 70 Prozent mehr kosten als ursprünglich veranschlagt. Diese Lücken in der Finanzierung können nicht aus anderen zweckgebundenen Zuweisungen gestopft werden: „Zwischen den Gewerken können keine Gelder verschoben werden“, erklärte Sabine Karisch.

Als Eigentümerin des Bades ist weiterhin die Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde für die Bauplanung verantwortlich. Der Trägerverein ist deshalb Zuschauer auf dem Weg zu konkreten Baumaßnahmen. „Wir können als Verein gar nichts tun.“ Um das Ganze zu beschleunigen, wurden „mehrfach Briefe an die Fraktionsvorsitzenden“ geschrieben.

Denn es eilt mit dem Baubeginn: Für die bereitgestellten Gelder zahlt die Gemeinde eine Bereitstellungsgebühr, und die Bewilligung für die öffentlichen Zuschüsse zur Sanierung läuft 2024 aus. Dann müsste das Geld schlimmstenfalls zurückgezahlt werden.

In der Zeit der drohenden Schließung des Bades vor 15 Jahren wurde dem neu gegründeten Verein ein Ende seiner Bemühungen um dessen Rettung innerhalb von drei Monaten prognostiziert. Doch aus drei Monaten wurden neun Jahre der Trägerschaft, und den Verein kann aufgrund dieser Erfolgsgeschichte seines bürgerschaftlichen Engagements wenig schrecken: „Auch ohne Umbaumaßnahmen können wir das Gartenhallenbad noch weiterführen“, betonte Sabine Karisch. Doch die Zielmarke liegt woanders: „Ich möchte, dass das Bad noch 20 Jahre hält. Dann lohnt es sich.“

Der neue Mann an der Spitze: Ulrich Knoop wurde zum Vorsitzenden des Fördervereins gewählt.
Der neue Mann an der Spitze: Ulrich Knoop wurde zum Vorsitzenden des Fördervereins gewählt. © Thomas Krumm

Beeindruckend war die Liste der Nutzer des Bades: 300 Reha-Patienten, 250 Präventionssportler, 150 bis 180 Seepferdchenkinder und mehrere Schulen. „Wir tun sehr viel für die Allgemeinheit.“ Nach einer Änderung der Vereinssatzung sollen zukünftig Einladungen per E-Mail oder andere elektronische Medien verschickt werden können.

Aus dem geplanten Osterfeuer soll ein Mittsommernachtsfest am letzten Wochenende vor den Sommerferien werden. „Die Bäume von Bauer Tacke für das Feuer sind schon da“ – und warum sollte man im Sommer auf die Chance zu einem Dorffest verzichten? Nach der plötzlichen Absage des bereits weitgehend geplanten Hallentrödelmarkts stieß eine Wiederholung auf Skepsis. Stattdessen soll nach Rücksprache mit der Gemeinde ein Trödelmarkt unter freiem Himmel stattfinden.

Wahlen gab es natürlich auch: Der Förderverein hat jetzt einen neuen Vorsitzenden. Die Mitglieder bestimmte Ulrich Knoop einstimmig zum Nachfolger von Hans Wehr, der das Amt nach 15 Jahren aufgab. Knoops Stellvertreterin ist Sabine Karisch. Die Vorsitzende des Trägervereins des Gartenhallenbades übernahm dieses zusätzliche Amt für ein Jahr. Knoop war bis dato 2. Vorsitzender des Fördervereins.

In ihren Ämtern bestätigt wurden Schriftführerin Martina Humme und Kassierer Jochem Demmer. „Wer soll es denn sonst machen?“, fragte er nicht ganz zu Unrecht und trug seine Kassenberichte für die vergangenen Jahre nach. Die Finanzen des Vereins sind äußerst solide – trotz der Überweisung von 50 000 Euro an den Trägerverein des Hallenbades. Nach dem Bericht der Kassenprüfer sprach die Versammlung dem bisherigen Vorstand einstimmig das Vertrauen aus

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