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Mitten in Nachrodt: Kommt jetzt riesige Photovoltaik-Anlage?

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Von: Jona Wiechowski

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Diese Flächen in Finkingsen wurden nun für die Errichtung einer Freifläche
Diese Flächen in Finkingsen wurden nun für die Errichtung einer Freiflächenphotovoltaikanlage geprüft. © voltaikanlage geprüft. Foto: MÄRKISCHER KREIS

Die Verwaltung hat sich erneut mit der Idee beschäftigt, auf Flächen in Finkingsen eine große Photovoltaikanlage zu bauen. Das ist das Ergebnis.

Nachrodt-Wiblingwerde – Kein Strom aus Sonnenstrahlung: Mit der Idee, auf Flächen in Finkingsen, eine Freiflächenphotovoltaikanlage zu bauen, hat sich die Verwaltung vor Jahren schon einmal beschäftigt. Die Rahmenbedingungen passten damals nicht. Jetzt wurde das Vorhaben noch einmal geprüft – allerdings wieder erfolglos.

Im Jahr 2020 hatte die Verwaltung den Auftrag erhalten, die gemeindeeigenen Grundstücke in Finkingsen – die Flächen liegen gegenüber der Ehrenmalstraße, hinter der Lenne – auf eine möglichst großflächige Freiflächenphotovoltaikanlage zu überprüfen. „Aufgrund des Erneuerbare-Energien-Gesetztes (EEG) hätte es zum damaligen Zeitpunkt keinen Vergütungsanspruch gegeben und eine solche Anlage wurde als unwirtschaftlich betrachtet“, blickt der stellvertretende Bauamtsleiter der Gemeinde, Roland Roczniok, in einer Sitzungsvorlage für den Bauausschuss am Montag, 13. März, zurück. Deshalb habe der Rat der Gemeinde Mitte 2020 entschieden, das Thema nicht weiter voranzutreiben.

„In der Zwischenzeit hat sich die Gesetzeslage geändert“, berichtet Roczniok. „Verwaltungsseitig wurde das Thema weiterverfolgt und mit der Naturschutz- und Landschaftspflegeabteilung des Märkischen Kreises die Aussicht auf eine Genehmigung einer Freiflächenphotovoltaik geprüft.“ Die neuesten Überprüfungen hätten jetzt zu diesen Erkenntnissen geführt: Ein großer Teil der Flächen seien naturschutzfachlich und -rechtlich ausgeschlossen, da es sich hierbei um bestehende und neu geplante Naturschutzgebietsflächen handele. „Zudem sind diese Flächen gesetzlich geschützte Biotope beziehungsweise befinden sich diese in unmittelbar Nähe“, so Roczniok. „Des Weiteren befinden sich dort Bereiche für den Schutz der Natur (BSN-Flächen), welche zum Teil im Regionalplan ausgewiesen sind und auch weiterhin ausgewiesen werden sollen. Darüber hinaus werden einige der Flächen im Rahmen des Kulturlandschaftsprogramms des Märkischen Kreises bewirtschaftet.“

Bei anderen Flächen handele es sich um Landschaftsschutzgebiet, wo zumindest auch eine Vereinbarkeit mit dem Schutzzweck gegeben werden müsse. „Hier befinden sich auch Ausgleichsflächen, die grundsätzlich nicht beeinträchtigt werden dürfen und auch einem gesetzlichen Schutz unterliegen.“ Diese wären demnach dann an anderer, geeigneter Stelle umzusetzen.

Große Teile der überprüften Flächen sind zudem als Kompensation für den Bebauungsplan „Niggenhuser Hof“ verplant. Hier soll bekanntlich ein neues Wohngebiet entstehen. Wieder andere Flächen dienen der Kompensation für den Bebauungsplan „Walzwerke Einsal“.

Unterm Strich kommt der stellvertretende Bauamtsleiter zu folgendem Fazit: „Die Prüfungen haben ergeben, dass die Errichtung einer Freiflächenphotovoltaikanlage auf den gemeindeeigenen Flächen in Finkingsen nicht möglich ist.“

Der Beschlussvorschlag lautet: „Dem Ausschuss und dem Rat zur Kenntnis.“

Sitzung am 13. März

Die nächste Sitzung des Planungs-, Bau- und Umweltausschusses findet statt am Montag, 13. März, um 17 Uhr in der Aula der Grundschule Nachrodt-Wiblingwerde. Auf der Tagesordnung stehen neben dem Stand zur Freiflächenphotovoltaikanlage unter anderem ein Bericht über die aktuellen Baumaßnahmen in der Doppelgemeinde sowie ein Bericht über die Erledigung von Beschlüssen. Die Sitzung ist öffentlich.

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