Alte Gaststätte in Nachrodt
Abriss: Rastatt fällt Stück für Stück
Die ersten Wände sind gefallen: Die Rastatt an der B236 in Nachrodt wird abgerissen. Bis nichts mehr übrig ist von dem früheren Lokal, dauert es aber noch ein wenig.
Nachrodt-Wiblingwerde – Stück für Stück fällt die Rastatt. Wer glaubt, nach wenigen Stunden nur noch eine Staubwolke zu sehen, der irrt. Am Donnerstag fielen die ersten Wände. „Bis Weihnachten dauert es bestimmt“, sagt Ingenieur Holger Selve am Ort des Geschehens. „Jeden Tag fallen zwei bis drei Wände. Es muss auch alles sortiert werden.“
Der Dachstuhl wird mit dem Bagger heruntergenommen und zerlegt. Ins Gebäude kann niemand mehr. Auf unliebsame Überraschungen ist man bisher nicht gestoßen. „Es gab aber auch keine Schätze“, witzelt Holger Selve.
Baujahr der Rastatt in Nachrodt ungewiss
Bei den Vorbereitungen zum Abriss konnte man die Historie der vielen Renovierungen des Hauses verfolgen. „Es gab nicht einen Teppichboden, sondern fünf Lagen. Und wenn eine Rigipswand etwas braun geworden war, hat man die nächste davor gesetzt“, erzählt Bauamtsleiter Dirk Röding. Zuvor hatte noch ein Trödelmarkt stattgefunden, bei dem sich viele noch Erinnerungen an die Traditionsgaststätte sicherten.
Hier gibt es ein Video vom Start des Abrisses der Rastatt in Nachrodt
Der Tag ist gekommen: Die Rastatt in Nachrodt fällt. pic.twitter.com/PKDSNLgIsV
— Come-on (@comeon_de) November 26, 2020
Das genaue Baujahr der Rastatt weiß augenscheinlich niemand. „Wir gehen von der Jahrhundertwende aus“, sagt Dirk Röding. Die Vermutung liegt nah, dass das erste Gebäude an der Straße einmal eine Poststation war. Der Name Rastatt spräche dafür.
Fakt ist: Mit der Rastatt fällt – zunächst einmal – die letzte Gaststätte im unteren Gemeindebezirk. „Herbert Ferreau hat erzählt, dass er vom Amtshaus nach Einsal in den 1960er Jahren an sieben Kneipen vorbeigekommen ist“, erzählt Dirk Röding. Auf dem Gelände der Rastatt soll eine neue, besondere Gastronomie entstehen.