Es sind sieben Birn-, Äpfel-, Pflaumen- und Kirschbäume, die für die Allgemeinheit gepflanzt werden. Wenn die Bäume Früchte tragen, dann darf sich jeder Bürger bedienen. „Wir werden dann zur Ernteaktion einladen“, sagt Aykut Aggül, der als Initiator der Nachbarshilfe „Jeder soll jedem helfen“ die Obstbäume über eine Förderung aus dem Landesförderprogramm „2000 x 1000 Euro“ bekommen hat.
Eigentlich wollte Aykut Aggül die Bäume gern „griffbereit“ pflanzen, also dort, wo jeder Spaziergänger vorbeilaufen kann. Die Suche nach einem geeigneten Plätzchen endete schließlich auf den gepachteten Wiesen von Daniel Heyermann, wo es einen prächtigen Platz für die ebenso schon prächtigen Bäume gibt. Nur eben nicht einfach zu erreichen, deshalb soll zur Erntezeit ein kleines Fest zu einem festen Termin auf die Beine gestellt werden. Die Bäume sind von der Baumschule Giesebrecht in Lünen. Baumkennerin Karin Chur und Andreas von Ganski bewundern begeistert zum Beispiel die Wangenheimer Frühzwetsche, eine historische Sorte. Zwetschen sind nahe Verwandte der Pflaumen.
„Wir pflanzen altbewährte, heimische Sorten, die zum Klima der Region passen“, so Aykut Aggül. Hilfe beim Pflanzen gibt es von den jungen Syrern Barzan und Yaman, die die Nachrodter Sprachkurse besuchen und tatkräftig beim „Einpuddeln“ helfen. Die Pflanzlöcher müssen nämlich mindestens anderthalbmal so tief und breit sein wie der Pflanzenballen. Die Bäume, darunter auch eine „Regina Prunus“, die später einmal große, kirschrot glänzende Kirschen tragen wird, sind nicht in „Reih und Glied“ gepflanzt, sondern auf der riesigen Wiese verteilt. Die Aktion „Obst für alle“ soll für Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Regionalität ein sichtbares Zeichen setzen.