Die Bereiche vorne, vom Parkplatz aus gesehen, wurden vollständig entkernt. Bei den Arbeiten waren Risse an den Wänden entdeckt worden. Zudem kippte die Außenwand nach außen weg. Und nun? Geplant ist eine Sanierung im Bestand. So können zwei Räume als Umkleide und Duschbereiche hergerichtet werden – so unter anderem in der ehemaligen Sauna. „Die Pläne sollen im nächsten Planungs-, Bau- und Umweltausschuss vorgestellt werden“, sagt Bauingenieurin Simone Groß. Für zwei Mannschaften könnte es also jeweils Umkleiden, zwei Duschen und zwei Toiletten geben. Zudem ist ein Schiedsrichterraum mit Dusche vorgesehen. Der Kraftraum soll erhalten bleiben, „eventuell wird er anders aufgeteilt“, erzählt Simone Groß. Und von außen zugänglich soll eine Behindertentoilette eingerichtet werden. Die müsste allerdings unisex sein, sonst reicht der Platz vorne und hinten nicht. Man benötigt etwas Fantasie, um sich die endgültige Lösung vorstellen zu können.
Gewünscht waren eigentlich vier Umkleideräume, damit es einen reibungslosen Ablauf an Samstagen im Jugendbereich mit bis zu acht beteiligten Mannschaften hätte geben können. Und auch im Seniorenbereich sind an Sonntagen mit zwei Spielen vier Mannschaften vor Ort. „Aber das wäre nur mit einem Anbau möglich gewesen“, so Simone Groß.
Realisiert wird die Sanierung aller Räume unter der Turnhalle Holensiepen jetzt auch teilweise mit Umkleidekabinen als „Box im Raum“. Dies habe den Vorteil, dass man Plattensysteme montieren und auch abnehmen könnte, „sodass wir nicht das komplette Mauerwerk verändern müssen“, sagt Simone Groß. „Wir versuchen mit dem, was da ist, klarzukommen, weil wir ja auch die Statik berücksichtigen müssen“, so die Bauingenieurin. Als Notlösung würde sie das Vorhaben übrigens nicht bezeichnen. „Es ist eine kleinere Variante“, meint Simone Groß. Die Pläne erstellt nun das Ingenieurbüro von Holger Selve. Das Planungs- und Sachverständigenbüro von Markus Höck kümmert sich um das energetische Konzept. Es gibt zukünftig ein Blockkraftwerk für das Gartenhallenbad, von dem auch der ganze Komplex der Turnhalle versorgt werden soll.
Eine Umsetzung bis Mitte 2023 ist realistisch, wenn die notwendigen Beschlüsse kurzfristig im Bauausschuss und Rat gefasst werden. Die Mitglieder des Rates waren bereits in der letzten Sitzung durchweg positiv gestimmt. Bei jeder Sportstättenbegehung würden die Räume jetzt als Schandfleck auftauchen, meinte Sonja Hammerschmidt (UWG) und sprach sich für einen neuen Weg aus, ebenso wie SPD und CDU. Jens-Philipp Olschewski, Fraktionsvorsitzender der CDU: „Es ist wichtig, dass wir kurzfristig eine Lösung finden, da wir in Nachrodt ja nicht so ein großes Vereinsangebot wie in einer Großstadt haben. Deswegen wäre es gut, wenn für Schüler und Sportler wieder die Möglichkeit zum Umkleiden und Duschen geschaffen werden. Wichtig ist aber auch, dass Gespräche mit den Sportvereinen geführt werden.“ Letzteres ist wohl selbstverständlich. Für Bürgermeisterin Birgit Tupat heißt die Devise jetzt: „Zusehen und Gas geben, dass wir nach den Beschlüssen ausschreiben und die Firmen bekommen.“