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Gut betreut in der Kindertagespflege

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Von: Susanne Fischer-Bolz

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Carolin Sommer und Kirsten Steinecke sind Tagesmütter. Sie freuten sich, in dieser Woche mit jungen Eltern ins Gespräch zu kommen.
Carolin Sommer und Kirsten Steinecke sind Tagesmütter. Sie freuten sich, in dieser Woche mit jungen Eltern ins Gespräch zu kommen. © fischer-bolz

Eine Notlösung? Ein Plan B? Von wegen: Dass die Kindertagespflege viel mehr ist und als Betreuung in der Kleingruppe punktet, möchte die deutschlandweite Aktionswoche „Gut betreut in der Kindertagespflege“ deutlich machen. Die Tagesmütter Carolin Sommer und Kirsten Steinecke nutzten Aktionswoche, um mit Vorurteilen aufzuräumen.

Nachrodt-Wiblingwerde – In Nachrodt-Wiblingwerde waren die Tagesmütter Kirsten Steinecke und Carolin Sommer unterwegs, um auf ihre Arbeit aufmerksam zu machen. Sie waren bei der Krabbelgruppe im evangelischen Kindergarten und beim Turnen für die Kleinen in der Wiblingwerder Sporthalle, verteilten dort Flyer und kamen mit den jungen Eltern ins Gespräch.
„Manche glauben, dass man die Kindertagespflege privat bezahlt, aber das ist nicht der Fall“, erzählt Sommer. Sie ist Erzieherin und betreut seit vier Jahren Kleinkinder in Rennerde. „Waldzwerge“ heißt ihre Einrichtung zu Hause. Der Name ist mit Bedacht gewählt, sind doch die Kinder so oft es geht draußen in der Natur, besuchen die Esel, Hühner und Schafe im Dorf. Die Mädchen und Jungen, fünf an der Zahl, sind zwischen ein und drei Jahre alt. Sie können morgens ab 7 Uhr gebracht werden, sind inklusive Mittagessen und Mittagsschlaf bis zum frühen Nachmittag in der Betreuung.

Carolin Sommer und Kirsten Steinecke sind Tagesmütter und stellt sich die Eltern der Krabbelgruppe im ev. Kindergarten Wiblingwerde vor
Carolin Sommer und Kirsten Steinecke sind Tagesmütter und stellt sich die Eltern der Krabbelgruppe im ev. Kindergarten Wiblingwerde vor © Fischer-Bolz, Susanne

Sehr ähnlich ist der Tagesablauf auch bei Steinecke, die seit 17 Jahren als Tagesmutter arbeitet. Insgesamt lebt ihr Tagesmutter-Leben von einem hohen Grad an Flexibilität. Viele Kleinkinder kommen, wenn sie ein Jahr alt sind, aber es geht auch deutlich früher. „Ich finde das familiäre Umfeld gut, die Kinder können sich viel schneller wohlfühlen“, sagt Ann-Kathrin Bröder, die ihre Tochter Mariella bei Steinecke gut aufgehoben weiß. Mariella ist jetzt zweieinhalb Jahre alt und freut sich schon, dass sie bald in den Kindergarten geht. Dass die Mädchen und Jungen mit drei Jahren dann in die Kita gehen, finden auch die Tagesmütter gut. Möglich ist aber sogar eine Betreuung für Kinder bis 14 Jahren.
Tagesmütter haben übrigens denselben Bildungsauftrag wie eine Kita und müssen ihre Arbeit dokumentieren. Die Kindertagespflegepersonen, wie sie offiziell heißen, begleiten die Kinder in ihrer Entwicklung mit allen Facetten. Aus pädagogischer Sicht ist die Betreuung in der Kleingruppe, wie sie die Kindertagespflege bietet, für die Entwicklung von Kindern unter drei Jahren ideal.
Um Tagesmutter zu werden, müssen 160 Stunden Unterricht absolviert werden. Es gibt eine Zwischen- und eine Abschlussprüfung. Wichtig ist die Erteilung der sogenannten Pflegeerlaubnis, die am Ende durch das Jugendamt ausgesprochen wird. Die die Pflegeerlaubnis muss alle fünf Jahre sodann erneuert werden.

Plätzevergabe

Die Bereitstellung und Vergabe von Tagespflegeplätzen im Zuständigkeitsbereich des Märkischen Kreises werden vom Kooperationspartner des Kreises, der Arbeiterwohlfahrt (Awo) – Unterbezirkes Hagen-Märkischer Kreis –, organisiert (Tel. 01 71 / 9 02 97 27). Erst, wenn auf diesem Weg keine Tagespflege erreicht werden kann, ist das Kreisjugendamt Ansprechpartner für die Gewährleistung des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz. Eltern/Personensorgeberechtigte haben entsprechend ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit monatlich Beiträge zu den Kosten der Tagespflege zu entrichten. Der Märkische Kreis setzt die Beiträge auch für Nachrodt-Wiblingwerde fest. Mehr Infos gibt es unter Tel. 0 23 51 / 9 66 66 41 oder per E-Mail an k.kursawe@maerkischer-kreis.de.

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