Abschied nehmen von den Ponys. Das fällt den Kindern besonders schwer. Erstmals gab es speziell auch für Inklusionskinder ein Ferienangebot, sodass in dieser Woche neun Grundschulkinder mit und ohne Handicap in Rennerde dabei waren. Kinder aus dem SOS-Kinderdorf und aus der Umgebung wurden besonders von Reittherapeutin Lina Hillebrand betreut. Dass Tiere Menschen glücklich machen können, war nicht zu übersehen. Die Kinder übernahmen eine Aufgabe und damit Verantwortung, fühlten sich nicht mehr allein.
„Ein Kind hat bitterlich geweint, weil es mit Poldi endlich einen Freund gefunden hat“, erzählt Lydia Schmitz-Machelett. Poldi ist nämlich ein Pony und gehört zu den neun Vierbeiner, die nicht nur geritten wurden. Auch Stallarbeit und die Wiese „abäppeln“ standen an, was die achtjährige Eva nicht so ganz klasse fand: „Aber es gehört zum Leben dazu“, erzählte das Mädchen. Beim Voltigieren war Körpergefühl gefragt, beim Abenteuerritt Teambildung und beim Traben ganz viel Mut.
In Nachrodt zeigten die OGS-Ferienkinder, wie kreativ sie sind. Vier Jeanshosen wurden bepflanzt, die jetzt mit voller Blütenpracht auf dem Schulhof an der Ehrenmalstraße auf Bänken sitzen oder am Eingang lehnen. Sie sind mit Gummistiefeln, aus denen Stroh herausguckt, ein Hingucker schlechthin. OGS-Leiterin Martina Graetz hatte die Jeanskunst in Bayern in einem Kur-Park gesehen – „und sie ging mir nicht mehr aus dem Kopf“, sagt sie lachend.
Das Projekt mit Blumen von „Mein Garten“ und Stroh vom Hof Weustermann setzten die Kinder mit riesigem Spaß um. Jetzt müssen die Pflanzen täglich gegossen werden, was zur Freude der Kinder dann aussieht, als hätte sich jemand in die Hose gemacht. Zum Austoben waren die Mädchen und Jungen oft im Mestekämper-Stadion und auch immer wieder gern im Wald.