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Erst Theorie, dann geht’s hoch hinaus

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Von: Michael Koll

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Drehmaschinisten-Ausbilder Jens Klatt (stehend, links) hatte seinen Schützlingen von der Löschgruppe Wiblingwerde zum Auftakt Spielzeug-Fahrzeuge mitgebracht.
Drehmaschinisten-Ausbilder Jens Klatt (stehend, links) hatte seinen Schützlingen von der Löschgruppe Wiblingwerde zum Auftakt Spielzeug-Fahrzeuge mitgebracht. © koll

Der Drehleiter-Wagen ist das größte und gefährlichste Fahrzeug, das es bei der Feuerwehr gibt“, weiß Gemeindebrandinspektor Jens Klatt. Der stellvertretende örtliche Feuerwehrleiter startete jetzt eine neue Drehleiter-Maschinisten-Ausbildung in Wiblingwerde.

Nachrodt-Wiblingwerde – Neun Teilnehmer hat der Lehrgang, der vom Herbst vergangenen Jahres auf dieses Frühjahr verschoben werden musste. Alle Schüler Klatts sind männlich. „Leider sind keine Frauen dabei“, bedauert der Gemeindebrandinspektor. „Doch über die Kinder- und Jugendfeuerwehr wachsen gerade hoffentlich ein paar nach.“ Dennoch ruft der stellvertretende Wehrleiter auf: „Frauen sind jederzeit herzlich bei uns willkommen.“ Klatt weiß: „Die Drehleiter-Ausbildung ist begehrt bei den Kameraden. In der Höhe zu arbeiten ist ja auch was Besonderes und aufregend.“ Wenn die Drehleiter, die sich die Wehr in Nachrodt-Wiblingwerde mit der Wache Altena teilt, komplett ausgefahren ist, befindet sich die Einsatzkraft oben im Korb in einer Höhe von mehr als 30 Metern. Bereits ausgebildet für einen solchen Einsatz sind „hier vor Ort etwa 15 Kameraden“, schätzt Jens Klatt.

Voraussetzung

Für den Lehrgang müssen die Teilnehmer einen Führerschein besitzen, schließlich arbeiten sie an einem Fahrzeug. Drehmaschinisten-Ausbilder Klatt zählt die weiteren Voraussetzungen auf: „Sie müssen die Feuerwehr-Grundausbildung ebenso absolviert haben, wie eine Atemschutz-Ausbildung. Zudem müssen sie die gesundheitliche Qualifikation für den Drehleiter-Lehrgang vorweisen können.“ Wer bei einem Brand auf der Drehleiter arbeitet, der ist Rauch und großer Hitze ausgesetzt. Wer da nicht fit ist, oder beispielsweise einen Herzschrittmacher implantiert hat, für den ist der Einsatz dort oben zu gefährlich. Das Gesundheitszeugnis für Atemschutz-Einsätze muss bei der Feuerwehr alle drei Jahre erneuert werden. Ein Mindestalter brauchen die Lehrgangsteilnehmer nicht. Die neun Schüler von Jens Klatt sind von Mitte 20 bis Ende 30. Und die pauken in den ersten zwei Unterrichtseinheiten nun erst einmal die Theorie: technisches und rechtliches Basiswissen für den Betrieb einer Drehleiter. Erst danach geht es ans 15 Tonnen schwere Fahrzeug – und noch später erst auf die Leiter und in den Korb. Der Lehrgang läuft noch bis Anfang März und wird mit einer praktischen Prüfung abgeschlossen. Eine Theorie-Prüfung gibt es bereits zur Halbzeit. Drehmaschinisten-Ausbilder Klatt wusste vor dem Start des neuen Lehrgangs: „Die Teilnehmer sind alle heiß, schließlich gibt es am Ende dort oben im Korb auch eine schöne Aussicht.“

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