Sanierung startet

Gartenhallenbad: Eine Sanierung und die Wundertüte

Kümmern sich federführend um die Sanierung des Gartenhallenbades: Markus Höck, Holger Selve und Simone Groß
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Kümmern sich federführend um die Sanierung des Gartenhallenbades: Markus Höck, Holger Selve und Simone Groß

Während im Schwimmbad die Rehasportler gerade ihre Runden drehen, wird im Keller schon der erste defekte Heizkessel demontiert. In 15 Tagen startet die umfangreiche Sanierung des Gartenhallenbades. Am Samstag, 1. April, gibt es ein Abschiedsfest und freies Schwimmen für Jedermann, dann wird „der Stöpsel gezogen“, also am Montag drauf direkt das Wasser abgelassen.

Nachrodt-Wiblingwerde – Sämtliches Inventar wird in den Sammelumkleidungen gelagert. Erster, wichtiger Stepp: das Dach. Das ungleichschenklige Dreieck wird umgedreht, sodass die lange Seite Richtung Süden zeigt, damit mehr Sonne auf die geplante Photovoltaik-Anlage scheinen kann. „Die Bauschäden am Dach müssen wir sowieso beseitigen“, sagt Ingenieur Holger Selve, der federführend mit Bauingenieurin Simone Groß die Großbaustelle anleitet. Das Dach besteht dann übrigens später aus 43 Nagelplattenbindern, die sich wiederum aus vielen kleinen Holzteilen zusammensetzen. „Die sind vorgefertigt und man spart eine Menge Zeit“, so Holger Selve. Sorge, dass die Photovoltaikanlage das neue Dach beschädigen könnte, hat er nicht. „Das ist ja von vorn herein eingeplant. Es gibt spezielle Haken dafür, die mit dem Holzbau unter Verschalung eingebaut werden.“

Betonsanierung bei schönem Wetter

Das Dach wird also erst einmal abgerissen. Dann wird der Beton der Dachdecke untersucht. „Es wäre ja widersinnig, wenn wir erst alles schick machen und dann nach möglichen Schäden gucken würden“, so Holger Selve. Es gab zwar bereits Betonuntersuchungen, aber nur punktuell. „Und dabei wurden an einzelnen Stellen Schäden gefunden“, so Bauingenieurin. Genau dieses Thema ist eine Wundertüte: Keiner weiß, was zum Vorschein kommt. Und: Betonsanierungen können nur bei bestimmten Wetterlagen durchgeführt werden: Es muss trocken sein, nicht zu kalt, mindestens fünf Grad.

Abtransport eines Heizkessels.

Mit dem Dach werden auch die Fassaden der Schwimmhalle abgerissen, ebenso die Fliesen im Bad selbst, an den Wänden und am Boden. „Je näher man sich dem Wasser nähert, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass man Probleme findet“, sagt Holger Selve. Schlimmster Fall für Beton ist, wenn er chloridhaltig ist. „Dann muss er abgetragen werden, der Prozess ist auch nicht umkehrbar“, so Holger Selve. Gegebenenfalls müssen auch Laborproben gemacht werden.

Und so wird das Bad später aussehen

Rund um das Schwimmbecken soll es neue Fliesen geben. Auch die Duschen werden erneuert. Zudem wird ein Edelstahlbecken eingebaut, was wesentlich einfacher sauber zu halten sein wird als das Jetzige. Es wird auch 25 Meter lang sein, damit die Schwimmabzeichen abgenommen werden können. Breite: acht Meter, sodass drei Schwimmbahnen (pro Bahn 2,50 Meter) möglich sind. Schade finden sicher besonders Kinder, dass es zukünftig keine Möglichkeit mehr geben wird, von einem 1-Meter-Brett zu springen, weil die Wassertiefe nach neuesten Vorgaben mindestens 3,40 sein müsste, es aber nur drei Meter sind. Die Rutsche aber wird wieder aufgebaut „und auch die Treppe an der Seite, was beispielsweise für die Rehakursteilnehmer natürlich besonders wichtig ist“, sagt Bauingenieurin Simone Groß.

Fassaden und Dach werden erneuert.

Arbeiten in den Osterferien

Nachdem der erste alte Heizkessel in dieser Woche ausgebaut wurde, wird nun das neue Blockheizkraftwerk installiert – mit einer 20 Kilowatt elektrischen Leistung und mit zwei Gasbrennwertkesseln. Sie versorgen den kompletten Gebäudekomplex, also auch die Turnhalle. Vorteil des Systems: Es produziert Wärme und Strom. Genauer: Der Motor wird mit Gas betrieben, die erzeugte Energie wandelt der Generator in Strom um, und die anfallende Abwärme wird durch den Wärmetauscher zu Heizenergie. Die Hauptarbeiten finden in den Osterferien statt. Im Keller des Schwimmbades stehen aber noch weitere Arbeiten an: So werden Wasser- und Abwasserleitungen der Duschen erneuert, ebenso wie Abfluss- und Trinkwasserleitungen. Die Planungen hat Markus Höck als öffentlich bestellter Sachverständiger für Heizung und Lüftungstechnik übernommen. Ziel der Schwimmbadsanierung ist ein mangelfreier Bau, der für die Zukunft gerüstet ist. Die Erwartungen sind hoch, die Hoffnung ist, Ende des Jahres auf der Zielgeraden zu sein. Beteiligte Firmen sind zunächst Aloys Haase (Dach), Sigi Müller (Abbruch und Erdarbeiten), DR-Bau (Gerüstbau) und Jörg Roland (Fassade).

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