Dabei ist er allerorts gern der Mann im Hintergrund. Über den Ehrenamtspreis freut er sich natürlich, „aber es ist eigentlich mehr eine Überraschung. Ich erwarte so etwas eigentlich nicht“, meint der 57-Jährige, der nicht weiß, aus welcher Ecke er denn vorgeschlagen wurde.
Seine Ehrenämter liebt Jan Schneider alle gleichermaßen. Obwohl sein Sohn schon seit mehreren Jahren nicht mehr die Sekundarschule besucht, steht er weiterhin dem Förderverein vor. „Meine Frau ist die Kassenwartin“, erzählt er vom Familien-Engagement. Eine ganz besondere Liebe gilt der Feuerwehr. Jan Schneider, der verheiratet ist und zwei Kinder hat, ist nicht nur Feuerwehrmann, sondern kümmert sich auch darum, dass die Jungs und Mädels verpflegt werden. Klar, dass er auch am Samstag, 6. Mai, beim großen Familien-Feuerwehrfest am Holensiepen mithilft, wo er kann und gebraucht wird. Für all das, was keinen Spaß macht, ist er beim Weihnachtsmarkt zuständig, wie er lachend erzählt. Hans Wehr ist der Frontmann, Jan Schneider agiert im Hintergrund, „wo ich mich am wohlsten fühle.“
Dass alle Ehrenämter auch ein wenig egoistisch sind, mag Jan Schneider gerne zugeben. Denn als er 2002 aus Leipzig „in den Westen übersiedelte“ und nach Nachrodt-Wiblingwerde zog, wollte er gern Teil der Gemeinde werden. Und das geht nicht, wenn man sich verkriecht, sondern nur, wenn man mitmacht, mithilfe, mit dabei ist. Damals kam er aus beruflichen Gründen, „es war eigentlich reine Not“, doch längst ist Nachrodt ein Zuhause geworden, „wenn ich hier wegziehen wollen würde, würde mir meine Frau die Papiere geben“, sagt er schmunzelnd. Der Ingenieur arbeitet übrigens bei der Autobahn GmbH. Dass Jan Schneider der einzige Ehrenamtspreis-Träger ist, behagt ihm so gar nicht. „Im Mittelpunkt stehen, das mag ich nicht.“ Doch da muss er jetzt wohl durch. Bürgermeisterin Birgit Tupat ehrt ihn mit dem Ehrenamtspreis während der Ratssitzung am 19. Juni ab 17 Uhr in der Gaststätte „Zur schönen Aussicht“.