Zwei Männer kommen auf die Terrasse, die nicht einsehbar über einen kleinen Treppenweg zu erreichen ist. „Hier kann man wirklich gut gucken.“ Die Handys sind gezückt. Am besten, das ist der Plan, wäre ein Video vom Geschehen. Als das Spektakel vorbei ist, sagt Christian Ebbinghaus: „Nachbarn waren das nicht. Ich kenne die Leute gar nicht.“ Doch schlimm findet er es nicht, dass Fremde plötzlich unangemeldet bei ihm auf der Matte stehen, sich nicht einmal vorstellen.
Drei Sprengungen gab es bis jetzt, mindestens weitere drei sind geplant. Am Donnerstag musste das Sprengteam der Firma Reisch Sprengtechnik aufgrund der Unwetterwarnung umdisponieren und die Sprengung zwei Stunden vorziehen. Elektrische Zünder und ein Gewitter? Das hätte tatsächlich gefährlich werden können. Die Firma Feldhaus versuchte, rechtzeitig alle Anwohner, Ordnungsamt und Polizei über die Verschiebung zu informieren. Denn die Bürger, die in unmittelbarer Nähe zum Felshang wohnen, sollen bei den Sprengungen ihre Häuser nicht verlassen und die Fenster schließen. In manchen Gebäuden – so auch in einem kleinen Gartenhäuschen, das direkt am Felsen thront, – sind Messgeräte installiert, um mögliche Erschütterungen aufzuzeichnen.
Übrigens: Die Mitarbeiter der Firma Feldhaus hatten für die Sprengung im Hang 90 Bohrlöcher vorbereitet. „Gerade bei den Temperaturen waren wir doch froh, als wir wieder aus dem Hang raus waren“, erzählt Polier Thomas Kremer. 400 Kubikmeter Fels wurden gesprengt. Das war fast doppelt so viel Gestein wie bei der zweiten Sprengung. Wie der Berg – oder was von ihm übrig ist – später aussehen wird, kann man bereits im oberen Bereich sehen. Dort wurde Spitzbeton aufgetragen, sodass es dort hellbraun, glatt und auch etwas kahl anmutet. Anpflanzungen sind nicht möglich. „Da hält ja nichts drauf“, sagt Andreas Berg, Pressesprecher von Straßen.NRW, der in Nachrodt bei der Sprengung vor Ort war.