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Förderverein „Dorfkirche aktiv“ aufgelöst

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Von: Hildegard Goor-Schotten

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Der Verein „Dorfkirche aktiv“ wurde aufgelöst. „Das ist schon traurig“, so der Vorsitzende Ralf Machelett (Mitte).
Der Verein „Dorfkirche aktiv“ wurde aufgelöst. „Das ist schon traurig“, so der Vorsitzende Ralf Machelett (Mitte). © goor-schotten

Der Förderverein „Dorfkirche aktiv“ ist Geschichte. Den Verlust der Eigenständigkeit der Kirchengemeinde in Wiblingwerde haben die Mitglieder nicht verhindern können. Jetzt ziehen sie die Konsequenzen.

Nachrodt-Wiblingwerde – „Damit ist der Förderverein nach 18 Jahren Geschichte.“ Kurz und knapp verkündete der Vorsitzende Ralf Machelett am Dienstagabend die Auflösung von „Dorfkirche aktiv“ in Wiblingwerde. „Das ist schon traurig“, schob er wehmütig hinterher. Infrage gestellt hatte die Entscheidung aber keines der neun anwesenden Mitglieder. Einstimmig beschlossen sie, so wie es die Satzung vorsah, die Auflösung des Fördervereins, der seit 2005 die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde finanziell unterstützen und damit auch ihre Eigenständigkeit sichern wollte.

Viel auf die Beine gestellt

Vieles haben die anfangs 60, zuletzt noch 30 Mitglieder auf die Beine gestellt, den Verlust der Eigenständigkeit haben sie nicht verhindern können. Die Gemeinde Wiblingwerde bildet seit dem 1. Januar gemeinsam mit Altena und Nachrodt die evangelische Trinitatis-Kirchengemeinde Mark. Mit dem Ende der Gemeinde ist auch der Vereinszweck weggefallen. „Wir haben lange überlegt, ob wir eine Satzungsänderung oder die Auflösung vorschlagen“, sagte Kassierer Tobias Kreft. „Es wäre sinnvoll, einen Förderverein für die neue Gemeinde zu haben. Aber das kann nicht der aus Wiblingwerde sein“, ergänzte Machelett. Vor Ort Mittel zu beschaffen, von denen alle profitieren, könne man keinem verkaufen. Wenn das Geld in die große gemeinsame Kasse fließe, wisse man nicht, wo es bleibt und was zurückkommt, kam Zustimmung aus der Versammlung.

Unterstützung greif- und sichtbar

In der Vergangenheit kamen die nicht unerheblichen Summen, die der Förderverein durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Veranstaltungserlöse aufbrachte, direkt der Gemeinde zugute. Sie waren greif- und sichtbar wie die Anschaffung von Stuhlkissen, Vorhängen, Spülmaschine und Fahrstuhl für das Gemeindehaus, die Reparatur von Kirchendach und Rasenmäher oder die Beteiligung an der Anschaffung einer neuen Orgel. Im vergangenen Jahr wurde die Sanierung der Außentreppe bezuschusst und eine neue Funkanlage für die Kirchenglocke angeschafft. Damit wurde der Etat des Fördervereins bis auf einen kleinen Restbestand für die anstehenden Verwaltungskosten ausgegeben. So wurde gewährleistet, dass das Geld aus Wiblingwerde auch an seinem Bestimmungsort bleibt. Die Diskussion rund um die formelle Auflösung des Vereins zeigte noch einmal, dass der Zusammenschluss der drei Gemeinden Gräben gezogen hat. „Das ist nicht mehr meine Kirchengemeinde“ war zu hören – aber auch ein optimistisches „Gebt dem eine Chance. Das kann funktionieren, wenn die Menschen mitziehen“. Reformierte Gottesdienste und die Gruppentreffen werde es ja auch weiterhin geben. Und auch das Gemeindefest müsse ja nicht zwangsläufig nach dem Ende des Fördervereins ausfallen.

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