Der wundervolle Ort neben dem Dauerstau

Wer das Gelände zwischen der Lenne und der evangelischen Kirche nur vom Dauerstau aus kennt, ahnt kaum, was für ein wundervoller Ort sich zwischen der B236 und der Lenne erstreckt.
Wer mit der Bahn an dem Gelände vorbeifährt, kann schon etwas mehr ahnen.
Umso schöner war es, dass sich das Tor zum Park von Haus Nachrodt am Wochenende für Besucher öffnete. Den Anlass bot der „Tag der Gärten und Parks in Westfalen-Lippe“, der in diesem Jahr zum zehnten Mal begangen wurde. Die Chance für einen Besuch des Parks bietet sich nicht oft: „Ich lebe seit mehr als 60 Jahren in Nachrodt, und ich bin noch nie hier gewesen“, freute sich ein Mann über die Besuchsmöglichkeit.
Der Eindruck lässt sich kaum beschreiben
Angelegt wurde der Park als ein weitläufiger Obstgarten 1840 auf Wunsch der Ehefrau des Frühindustriellen Eduard Schmidt. Der kathedralenartige Eindruck des Parks lässt sich in Worten und selbst Bildern kaum angemessen beschreiben. Man kann ihn nur erleben. Imposant ist aber schon das Verzeichnis exotischer Bäume und Pflanzen, die der Landschaftsverband auf seiner Park- und Gartenseite sorgfältig auflistet: Eiben, Zedern, Mammut-,Tulpen- und Trompetenbäume, Platanen, Hängebuche, seltene Koniferen, Kastanien, Robinien, Blutbuchen, riesige Buchsbäume und Rhododendren.

Führungen brachten den jungen und älteren Besuchern die Schönheit des Parks und seine Geschichte näher. Die Kinder nahmen Felicitas Dittrich und ihre Mutter Kirsten Hensken von der Naturfreundejugend NRW mit auf den Rundgang. Dabei ging es auch um Verhaltensregeln zum Schutz des Parks. Durch seine eingeschränkte Zugänglichkeit sind der Park und seine Bewohner vor vielen negativen Einflüssen geschützt.
Informationen zu Naturschutzthemen
Am Haus Nachrodt konnten sich die Besucher über Naturschutzthemen informieren. Friedrich Petrasch und Peter Bunge vom Naturschutzbund (Nabu) hatten eine Pflanzentauschbörse und Info-Material zu Fragen des Naturschutzes mitgebracht. Präsenz zeigte auch der Freundeskreis Kulturgüter Haus Nachrodt, der sich für den Erhalt der denkmalgeschützten Anlagen einsetzt.
In einem Nebengebäude zeigte die Fotografin Dagmar Kolatschke, dass Bemühungen um sehenswerte Fotos von der Anlage und ihren Naturschönheiten nicht aussichtslos sind. Gleich nebenan waren Gemälde der Künstlerin Ulrike Scholz zu bewundern und für einen guten Zweck käuflich zu erwerben.