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An der B236 ist es morgens lebensgefährlich

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Von: Susanne Fischer-Bolz

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Für Fußgänger ist die Situation frühmorgens an der B236 kritisch. Sie müssen sich an den Lkw vorbeischlängeln.
Für Fußgänger ist die Situation frühmorgens an der B236 kritisch. Sie müssen sich an den Lkw vorbeischlängeln. © archiv

Problem erkannt, Problem gebannt? Von wegen. Bei manchen Dingen gibt es kein Packende: Seit vielen Jahren ist bekannt, dass sich mitten in der Nacht, ab 4.30 Uhr, Lastwagen an der B236 hintereinander reihen. Und zwar in Höhe des Obergrabens. Eine lebensgefährliche Situation.

Nachrodt-Wiblingwerde – Die Fahrer warten. Denn erst um 6 Uhr können sie durch Lasbeck zum Steinbruch fahren. „Das ist ein ernstes Problem und lebensgefährlich. Die Fußgänger, die morgens dort zu Arbeit gehen, müssen sich irgendwie durchquetschen. Fahrradfahrer auch. Man kann nur froh sein, dass dort noch nichts passiert ist“, so Christian Pohlmann (SPD). Er nutzte die Gelegenheit beim Tagesordnungspunkt „Anfragen“ während der Sitzung des Rates, um mit Nachdruck auf die Zustände aufmerksam zu machen. „Das ist mindestens seit 20 Jahren Thema“, so Bürgermeisterin Birgit Tupat, bevor Ordnungsamtsleiter Sebastian Putz den Stand der Dinge erklärte: „Wir sind regelmäßig vor Ort, sprechen auch regelmäßig mit der Polizei. Viel schmerzhafter als das Bußgeld, das sowieso die Firma bezahlt, ist natürlich die Anordnung, wegzufahren. Das schmerzt richtig. Wir haben als Kommune jede Möglichkeit ausgeschöpft, die wir haben, inklusive Ortstermin und die Frage, ob mit rot-weißen Pfosten das Parken auf dem Gehweg unterbunden werden kann. Das wird nicht genehmigt.“

„Überhaupt keine Rückmeldung“

Die Gemeindeverwaltung habe auch versucht, Kontakt zum Steinbruch-Betreiber aufzunehmen. „Da kam überhaupt keine Rückmeldung.“ Nachdem auch vom Märkischen Kreis nicht viel gekommen sei, habe man die Bezirksregierung eingeschaltet – als Aufsichtsbehörde für den Steinbruch.
„Jetzt kommt Bewegung in die Angelegenheit, denn die Bezirksregierung hat den Steinbruchbetreiber und den Kreis um Stellungnahme gebeten“, so Sebastian Putz. Er würde ja die Lkw-Fahrer morgens zum Steinbruch hochschicken, denn „da ist genug Platz.“ Aber in Lasbeck dürfe man aufgrund des Lärmschutzes nur ab 6 Uhr einfahren. Seit 20 Jahren versuche man, Abhilfe zu schaffen, „aber immer wieder sind wir vor die Wand gelaufen“, so die Bürgermeisterin.
In Gesprächen mit der Stadt Iserlohn gilt es nun die Frage zu klären, ob ein Abbiegen für die Sattelzüge von Stenglingsen Richtung Lasbeck möglich wäre. Der Weg werde gerade ausgebaut.

„Enger Austausch“

Auf Anfrage der Redaktion erklärt Alexander Bange, Pressesprecher des Märkischen Kreises: „Die Situation vor Ort ist dem Märkischen Kreis bekannt und unter anderem aufgrund von mehreren Baustellen auf Iserlohner Stadtgebiet gegeben. Es ist richtig, dass Anliegerbeschwerden aufgrund von Lärm vorliegen. Unsere Straßenverkehrsbehörde hat eine Stellungnahme der Stadt Iserlohn angefordert und wird eine abschließende Stellungnahme an die Bezirksregierung übermitteln. Alle Beteiligten – Kreis, Bezirksregierung, Steinbruchbetreiber, Stadt Iserlohn und die Gemeinde Nachrodt – befinden sich im engen Austausch und ziehen an einem Strang, um eine bestmögliche Lösung zu realisieren. Dazu wird es in Kürze auch einen Vor-Ort-Termin sämtlicher Beteiligten geben. Unsere Straßenverkehrsbehörde kann keine rot-weißen Pfosten aufstellen oder erlauben. Das ist Aufgabe des Straßenbaulastträgers, Straßen.NRW.“

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