Schäfer manövrierte die circa 120 FBG-Mitglieder nicht nur durch ruhige Gewässer. Er steht ihnen auch zur Seite, wenn es ernst wird. Bei Kyrill war, beim Borkenkäfer ist er aktuell im Dauereinsatz. Mit Forsthaus-Falkenau-TV-Romantik hat das derzeit wenig zu tun. Sein Kalender ist voll wie der eines Spitzenmanagers. Dennoch bleibt er stets ruhig und freundlich. Bei der Beratung setzt er auf individuelle Bedürfnisse und versucht diese stets bestmöglich mit den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und dem Naturschutz zu vereinbaren. Vermutlich gibt es auf dem gesamten Gebiet der FBG keinen Baum, den Schäfer noch nicht gesehen hat.
Lange haben die Nachrodt-Wiblingwerder gebangt, ob sie „ihren Christof“ behalten können. Denn schon lange war klar, dass am 30. September dieses Jahres für die FBG eine Ära zu Ende geht. „Es beginnt quasi eine neue Zeitrechnung“, sagt FBG-Geschäftsführer Christian Hülle. „Bislang konnten wir die Dienstleistung unseres Revierförsters zu einem Sonderpreis mit 70 Prozent Rabatt beim Regionalforstamt einkaufen. Das Regionalforstamt bekam quasi einen Lohnkostenzuschuss vom Land NRW dafür.“
Diese Regelung wurde vom Bundeskartellamt gekippt. Zukünftig müssen die Nachrodt-Wiblingwerder folglich die Forstdienstleistungen zu vollen Kosten einkaufen. „80 Prozent können wir als Förderung beim Land NRW beantragen, den Rest ziehen wir von unseren Mitgliedern ein“, erklärte Hülle das künftige Vorgehen. Die FBG habe eine umfangreiche, offizielle Ausschreibung der Forstdienstleistungen durchführen müssen, aus der das Regionalforstamt Märkisches Sauerland als Sieger hervorgegangen ist.
Am Donnerstag wurde der neue Dienstleistungsvertrag unterzeichnet, der immerhin eine Laufzeit von fünf Jahren und ein Gesamtvolumen von über 400 000 Euro hat. „Das ist schon eine ordentliche Hausnummer für unsere kleine FBG“, sagte Christian Hülle.