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Diskussion über Photovoltaik: „Anlagen würden Kröten nicht platt drücken“

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Von: Susanne Fischer-Bolz

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„In anderen Regionen klappt das“: Die CDU-Fraktion ist wenig begeistert, dass es keine Chance von Freiflächenphotovoltaikanlagen gibt.
„In anderen Regionen klappt das“: Die CDU-Fraktion ist wenig begeistert, dass es keine Chance von Freiflächenphotovoltaikanlagen gibt. © Fischer-Bolz, Susanne

Vor drei Jahren war es nicht wirtschaftlich, heute ist es der Naturschutz, der eine Freiflächenphotovoltaikanlage in Finkingsen verhindert. Gibt es Alternativen?

Nachrodt-Wiblingwerde – Riesige Freiflächen. Große Wiesen. Als der ehemalige CDU-Fraktionsvorsitzende Peter Herbel vor drei Jahren vorschlug, in Finkingsen eine Freiflächenphotovoltaikanlage aufzustellen, war das Thema „Erneuerbare Energien“ zwar schon in aller Munde, aber die Gesetzeslage zur Umsetzung noch dürftig. Das Ergebnis damals: Es wäre unwirtschaftlich. Heute gibt es zwar die gesetzliche Kehrtwende, aber in Nachrodt kommt man dennoch keinen Schritt weiter (wir berichteten), was Jens-Philipp Olschewski, Fraktionsvorsitzender der CDU, im Planungs-, Bau- und Umweltausschuss am Montagabend sehr bedauerte: „Das ist sehr schade. Man hat den Eindruck, dass in anderen Regionen so etwas möglich gemacht wird.“ Dann seien dies aber keine Naturschutzgebiete, meinte Bürgermeisterin Birgit Tupat und ergänzte: „Wir haben dort auch Ausgleichsflächen für den Bebauungsplan Niggenhuser Hof, aber auch für den Bebauungsplan der Walzwerke. Jedes Mal, wenn wir Flächen in Anspruch nehmen, müssen wir entsprechende Ausgleichsflächen schaffen. Dazu gehören Flächen in Finkingsen. Außerdem ist es Landschaftsschutzgebiet. Das soll sogar erweitert werden. Ich finde ja, wenn es schon Naturschutzgebiet ist, dann würden die Anlagen die Kröten darunter auch nicht platt drücken“, so Birgit Tupat.

„Offene Herzen“

Aber das sehe der Märkische Kreis anders. Auch in Herscheid sei beispielsweise nichts machbar. Alternativen gebe es in Nachrodt-wiblingwerde nicht. „Wir haben nur noch nur ganz kleine Parzellen“, so Birgit Tupat und meinte schmunzelnd: „Oder linke Seite Niggenhuser Hof.“ Man brauche auch wieder Ausgleichsflächen für den Bebauungsplan Niggenhuser Hof 2. Man habe schon hin- und her überlegt. Das Gebiet unter der Hochspannung hinter dem Niggenhuser Hof brachte der fraktionslose Ratsherr Matthias Lohmann ins Gespräch. Es gebe im Moment kaum ein Thema, das auf so offene Herzen stoßen würde, wie Photovoltaik, meinte Lohmann. Doch wären dort die Voraussetzungen gegeben? „Finkingsen sei auch im Gespräch gewesen, weil aufgrund der Nähe der Bundesstraße eine gute Einspeisung möglich gewesen wäre. In der Gemeinde konzentriert man sich nun auf die gemeindeeigenen Gebäude. Photovoltaikanlagen wird es auf dem neuen Anbau des Amtshauses geben („auf dem alten Gebäude geht es aufgrund der Denkmalschutzbestimmungen nicht“), auf dem neuen Feuerwehrgerätehaus und auch auf dem Hallenbaddach. Dort wird deshalb das Dach im Rahmen der Sanierung verändert.

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