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Abschiedsfest im Gartenhallenbad

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Von: Michael Koll

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Sehr beliebt waren die Waffeln am Abschiedstagstag.
Sehr beliebt waren die Waffeln am Abschiedstagstag. © Koll, Michael

Es war der letzter Tag vor der großen Sanierung, entsprechend wehmütig war die Stimmung. „Viele Stammgäste haben mir erzählt, wie traurig sie sind“, sagt Petra Löber.

Nachrodt-Wiblingwerde –„Einige Stammgäste kamen heute vorbei, ohne ins Wasser zu gehen“, hatte Janina Jochheim beobachtet. Am letzten Öffnungstag des Gartenhallenbades wollten diese regelmäßigen Schwimmer gern Abschied vom Gartenhallenbad nehmen, auch wenn ihnen die Zeit und Muße fehlte, ein paar Bahnen im Becken zu ziehen. Das hatte Petra Löber ebenso erkannt. Bis mittags hatte sie im Eingangsbereich des Bades bereits 120 Waffeln an die Frau und an den Mann gebracht. „Und die Stammgäste haben mir erzählt, wie traurig sie sind“, erzählte sie. Löber führte weiter aus, „dass sie alle hoffen, dass es nun schnell geht mit der Bad-Sanierung“. Gleichwohl weiß sie, „dass es wohl in diesem Jahr nicht mehr weitergeht - aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt“. Jochheim, die auch Schriftführerin des Trägervereins ist, gehörte an diesem Tag ebenso zum Aufsichtspersonal wie Marina Tonelli. „Leider heute erst einmal zum letzten Mal“, bedauerten die beiden Frauen, die im Raum des Schwimmmeisters Platz genommen haben.

Heiß begehrt: die Bälle und Schwimmreifen: Viel Spaß im Wasser hatten natürlich die Kinder.
Heiß begehrt: die Bälle und Schwimmreifen: Viel Spaß im Wasser hatten natürlich die Kinder. © koll

Am Beckenrand

Am Beckenrand hingegen stand Jörg Heuser - wie seine beiden Kolleginnen auch Mitglied der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG). Und er strahlte, freute sich, „dass es heute noch einmal so richtig voll hier ist“. Schon morgens sei es voll im Bad gewesen. Der Zustrom sei kontinuierlich gewesen. „Zur selben Zeit waren immer 30 bis 32 Leute im Wasser“, hatte er beobachtet an diesem ungewöhnlichen Öffnungstag, hat das Gartenhallenbad in der Nach-Corona-Zeit doch eigentlich nur sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet gehabt. „Und jeder, der heute kam, blieb anderthalb bis zwei Stunden“, erzählte Heuser. Derweil tobten einige Kinder im Wasser. Sie kletterten immer wieder auf die überdimensionierten Aufblas-Ringe, warfen sich die Bälle zu und kämpften mit den Wasser-Nudeln. Von wehmütigem Abschiedsschmerz ließen sie sich nicht die Laune verderben. Tonelli beaufsichtigte das rege Treiben und klagte, „dass nun ja auch keine Schwimmkurse mehr stattfinden können“. Dabei habe die Nichtschwimmer-Ausbildung ja ohnehin schon durch die Pandemie-Zwangspause einen enormen Stau zu bewältigen gehabt. Jochheim pflichtete ihr bei und fügte schulterzuckend hinzu: „Nach Altena ausweichen können die Kinder jetzt ja leider auch nicht.“

Bratwürstchen

Vor dem Bad standen derweil Vertreter des Trägervereins und grillten im steten Dauerregen Bratwürstchen. Fast wirkte es wie eine trotzige Feier, doch Freude wollte angesichts der bevorstehenden langen Badschließung auch dort so recht keine aufkommen. Zum Schluss räumten alle Helfer und Helferinnen vom Träger- und Förderverein alle Utensilien aus der Schwimmhalle. Sie werden nun in den Räumen gelagert, die nicht saniert werden. Direkt am Montag beginnt die Sanierung. Zunächst wird natürlich das Wasser abgelassen.

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