256 Straftaten und trauriger Spitzenreiter

Es gibt sie nicht, die heile Welt. Auch nicht in der kleinsten Gemeinde des Kreises. Sexueller Missbrauch von Kindern in vier Fällen sind in der Kriminalstatistik für 2022 aufgeführt.
Nachrodt-Wiblingwerde – Vier Fälle, die zur Anzeige gebracht wurden. Zudem Verbreitung pornografischer Schriften in fünf Fällen. Ob die Straftaten in einem Zusammenhang stehen, geht aus der Statistik nicht hervor, sie macht aber deutlich, dass es immer mehr solcher Delikte auch in Nachrodt-Wiblingwerde gibt. Die Sexualstraftaten insgesamt stiegen von vier Fällen in 2021 auf 13 im vergangenen Jahr. 256 Straftaten wurden in der Gemeinde im vergangenen Jahr insgesamt begangen, ein Plus von 60 Prozent und die höchste Steigerung im gesamten Kreis. Dass Nachrodt unrühmlicher Spitzenreiter ist, muss man allerdings in Relation setzen: In der zweitkleinsten Gemeinde Herscheid wurden nur unwesentlich weniger Straftaten begangen, nämlich 224. In Altena waren es 1106, in Lüdenscheid 5526.
22 Körperverletzungen
Die Aufklärungsquote wird in Nachrodt mit 57,03 Prozent angegeben. Ein aufgeklärter Fall ist die Straftat, die nach dem polizeilichen Ermittlungsergebnis ein mindestens namentlich bekannter oder auf frischer Tat ergriffener Tatverdächtiger begangen hat. In Nachrodt gab es 22 Körperverletzungen, davon fünf schwere. 65 Diebstähle (darunter sieben Wohnungseinbrüche und zwei Taschendiebstähle), und 47 Betrugsdelikte sind in der Kriminalstatistik ebenso aufgeführt wie fünf Fälle von Widerstand gegen und tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte. Nur bei Rauschgiftdelikten (fünf Fälle) und Sachbeschädigung (27) gab es ein Minus im Vergleich zu 2021. Und sonst? Die gute Nachricht: Raubüberfälle auf Straßen, Wegen und Plätzen gab es in der Doppelgemeinde nicht, ebenso keine Vergewaltigungen.