Zuwachs erwünscht – auf Seiten der Blutspender und der Helfer

122. Mit dieser Zahl ist der DRK-Ortsverein grundsätzlich zufrieden. Doch die erste Blutspende des Jahres in Herscheid bot neben dem reinen Ergebnis noch einige interessante Aspekte, auf die die Besucher aufmerksam wurden.
Herscheid - Direkt zu Beginn lautete die Frage am Eingang der Aula am Rahlenberg: Mit oder ohne? Die Antwort lautete: Eine Verpflichtung zum Tragen eines Mundschutzes gibt es bei Blutspenden des DRK nicht mehr. Wer sich damit jedoch sicherer fühle, dem wurde direkt am Eingang zum Schutz vor einer möglichen Corona-Ansteckung eine FFP2-Maske angeboten.
Die Resonanz fiel unterschiedlich aus: Ein Großteil der Besucher, Helfer und DRK-Mitglieder verzichtete auf den Mundschutz; die Ärzte beim Arztgespräch auf der Bühne hingegen behielten den Mundschutz auf.
Grundsätzlich funktioniert das System der Terminreservierung gut: Zu Wartezeiten kommt es bei den Blutspenden nur noch gelegentlich. Am Donnerstag kamen aber auch viele Spontanspender.
Kurz vor Beginn des Termins lagen dem Team 90 Anmeldungen vor. „Wir schicken keinen Spender wieder weg, nur weil er keinen Termin vereinbart hat“, sagt die Blutspendebeauftragte Bianca Langenbach mit Verweis auf die dörflichen Strukturen. Dafür sei Herscheid zu klein und „wir sind auf jede Blutspende angewiesen“.

Auffällig am Donnerstag waren neben vielen vertrauten Gesichtern auch einige jüngere Teilnehmer. Dies galt sowohl für die Spender, unter denen sich erneut vier Premieren-Besucher befanden, als auch für Helfer des Herscheider DRK.
Personell sei man zurzeit gut aufgestellt, erzählt Bianca Langenbach. Spätestens im nächsten Jahr werde man aber mehr helfende Hände bei der Durchführung benötigen, denn dann möchte das DRK wieder die Gemeinschaftshalle nutzen, die zurzeit wegen einer Rundumsanierung nicht nutzbar ist.
„Wir kämpfen um jede Blutspende“
Im Vorfeld des Termins in Herscheid betrieb der DRK-Blutspendedienst West aktive Werbung. Nicht nur per Mail, sondern auch per Telefonanruf wurden Spender aufgerufen, ihren Lebenssaft zu spenden. Gehen dem Spendedienst die „Kunden“ aus? Das fragten wir Pressesprecher Stephan Jorewitz. „Diese Anrufe sind generell nicht neu. Seit einigen Jahren führen wir regional Recruiting durch, aber seit letztem Jahr versuchen wir die Menschen auch ,Blutgruppen-spezifisch’ zu erreichen“, erläutert Jorewitz. Generell sei der Zuspruch während der Pandemie allgemein sehr hoch gewesen. „Wir waren doch quasi die einzige legale Veranstaltungsform“, sagt der Pressesprecher und ergänzt: „Nun verschwinden wir wieder aus dem Fokus und kämpfen um jede Blutspende. Während wir punktuell in Engpasssituationen die Leute motivieren können, liegt die Schwierigkeit in der Kontinuität, denn das Blut und seine Bestandteile sind nur begrenzt haltbar. Die Konserven von heute werden morgen ausgegeben und wir beginnen erneut bei null.“
Der Unterschied: In der Aula kann das DRK keinen Imbiss vor Ort anbieten, weil die Räumlichkeiten in der Mensa zunächst von der Offenen Ganztagsgrundschule genutzt werden; danach wäre die Durchführung aus zeitlichen Gründen nicht möglich. Daher werden zurzeit noch Lunch-Pakete ausgeteilt, die die Helfer kurz vor dem Ausgang für die Spender als Dankeschön bereithalten.
Nächste Termine: Drei weitere Blutspenden sind in 2023 in Herscheid geplant – jeweils donnerstags am 15. Juni, am 21. September und am 14. Dezember.