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Baustelle Gemeinschaftshalle: Fortschritte, aber auch Sorgen wegen Korrosion

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Von: Dirk Grein

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Schützen-Vorsitzender Volker Halbhuber blickt von der Empore auf die Baustelle Gemeinschaftshalle.
Schützen-Vorsitzender Volker Halbhuber blickt von der Empore auf die Baustelle Gemeinschaftshalle. © grein

Dämmrollen vor den Fenstern, daneben eine Arbeitsbühne und ein Gerüst auf Rollen, weiteres Baumaterial unterhalb der Empore: In der Gemeinschaftshalle endet die Weihnachtspause, rollen die Arbeiten wieder an. Schützen-Chef Volker Halbhuber nimmt uns mit auf einen Baustellen-Rundgang.

Herscheid - Vor der Halle sind die baulichen Veränderungen seit Wochen sichtbar: Links und rechts ist das Gebäude um Anbauten erweitert worden, die über ein Vordach miteinander verbunden sind. Doch auch im Inneren hat sich einiges getan, wie bereits nach dem Durchschreiten des Haupteingangs deutlich wird. Die Treppe hinab zu den Toiletten ist verschwunden, das entstandene Loch im Boden längst geschlossen. An selber Stelle geht es nicht mehr nach unten, sondern über eine neue Treppe hinauf zur Empore.

Diese war einst fester Treffpunkt der Schützen, weil sich dort der Schießstand befand. Doch der wird in den Kellerbereich verlagert: Die Empore hingegen wird zu einem festen Bestandteil der erneuerten Halle und unter anderem mit einer mobilen Theke ausgestattet. Hier bietet sich Platz für Festgesellschaften von mehr als 160 Personen.

Deckendämmung zeigt Wirkung

Empore, gesamte Halle, halbe Halle mit oder ohne Empore: Wie Volker Halbhuber beim Blick von oben erklärt, gibt es künftig mehrere Optionen, die Halle zu mieten und zu nutzen. Während seiner Ausführungen fällt auf: Die unter der Decke angebrachte Dämmung wirkt bereits – der Schall in der Halle wirkt wie verschluckt.

Über die seitliche Treppe gehen wir in die Halle. Dort bietet sich eingangs erwähntes, von Arbeitsmaterial geprägtes Bild. Was noch auffällt, ist der neue Ausblick: Die Fensterfront Richtung Westen ist erneuert worden, was eine neue Weitsicht gen Silberg ermöglicht.

An den Stahlträgern treten Korrosionsschäden auf.
An den Stahlträgern treten Korrosionsschäden auf. © Grein, Dirk

Auf der entgegengesetzten Seite, zum Parkplatz hin, wartet man noch auf den Fenster- und Türenaustausch. Hier seien im Vorfeld der notwendigen Betonsanierung Probleme aufgetreten. Halbhuber spricht von Korrosion an den Stahlträgern. Ein Gutachter wurde eingeschaltet, um das weitere Vorgehen abzustimmen.

Fußbodenfrage: Schützen kämpfen für Parkett

Eine solche Baustelle berge eben viele Überraschungen, meint der Schützen-Vorsitzende. Im gleichen Atemzug betont er, dass die Arbeiten ansonsten gut voranschreiten. Zurzeit beschäftigen sich Schützen und Gemeinde mit Feinplanungen, wie der Frage, welche Fliesen im Bereich der neuen Toilettenräume verlegt werden, die unweit des Eingangs entstehen.

Eine andere Frage ist weiterhin ungeklärt: Welchen Fußbodenbelag wird die Halle erhalten? „Wir kämpfen für Parkett, aber dafür muss erst geklärt werden, ob das energetisch möglich ist“, sagt Halbhuber und ergänzt: „Jeder soll sich hier später wohlfühlen können.“

Im Eingangsbereich ist die Treppe hinab zu den Toiletten durch eine Treppe hinauf zur Empore ersetzt worden.
Im Eingangsbereich ist die Treppe hinab zu den Toiletten durch eine Treppe hinauf zur Empore ersetzt worden. © Grein, Dirk

Bis der Status Wohlfühloase erreicht wird, gehen noch einige Wochen ins Land. Zurzeit ist es bitterkalt im Gebäude, weil Heizungs- und Lüftungsanlage noch fehlen. Dafür machen die Elektrikarbeiten Fortschritte, ergänzt Halbhuber, der zudem auf die Bühne verweist. Dort ist nach dem Abriss ein neuer Holzaufbau zu sehen; die neue Bühne wird niedriger als ihre Vorgängerin.

Neben der Bühne gelangen wir über eine Treppe in den unteren Bereich der Halle. Hier entsteht die Heimat des Schützenvereins. Wände wurden herausgebrochen, andere neu eingezogen: Auch hier sind die Veränderungen unübersehbar.

Finanzlücke Thema bei Versammlung

Für Donnerstag, 9. Februar, lädt der Schützenvorstand zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung ein. Schwerpunktthema wird die Sanierung der Gemeinschaftshalle sowie die Finanzierung des Großprojektes sein. Die einst errechneten Gesamtkosten in Höhe von 2,7 Millionen Euro sind durch Städtebaufördermittel gedeckt. Doch durch allgemeine Kostensteigerungen wird das Projekt deutlich teurer; die Rede ist von einer Finanzierungslücke von 500 000 Euro. Lösungen, wie diese geschlossen werden soll, wollen die Schützen bei der Sitzung im Hotel Zum Adler ab 19.30 Uhr präsentieren.

Neben dem Heizungskeller entsteht ein kleiner Schießstand mit drei Schießanlagen. Der wesentlich größere Wettkampfbereich befindet sich weiter hinten, in dem Bereich, wo sich früher die Toiletten und die Garderoben befanden. Dort entstehen weitere acht Schießanlagen. Mit in Summe elf Schießplätzen sei man für Ligawettkämpfe bestens gerüstet, freut sich der Experte.

„Das fühlt sich an wie ein Hausneubau“

Er zeigt auf Baupläne und zu den noch nackten Räumlichkeiten, wo der neue Clubraum und wenige Meter daneben auch ein Jugendraum zu finden sein werden. Die Vorfreude ist ihm deutlich anzumerken, aber auch die Verantwortung, die auf seinen Schultern lastet. Die Gemeinde sei zwar Bauherr und der Schützenverein sei quasi Baubegleiter. Dennoch haben die Schützen hier schon mehr als 2000 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet und investieren reichlich Herzblut in das Projekt. „Das fühlt sich an wie ein Hausneubau“, sagt Halbhuber, während wir wieder zurück Richtung Hallenausgang schlendern.

Bevor er hinter sich die Tür zuzieht und abschließt, wagt er noch eine Prognose: Bis Mitte / Ende Juli sei die Fertigstellung angepeilt. Eines könne er den Herscheidern aber bereits versprechen, ohne ein konkretes Datum zu kennen: „Wir werden in diesem Jahr ein Schützenfest in der dann renovierten Halle feiern.“

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