Ist dies geschehen, fehlt noch die abschließende Prüfung der Wasserqualität. Die Untersuchung der Proben dauere in der Regel zwei Tage. Verläuft alles nach dem Plan der Gemeinde, dann „könnten wir am Wochenende 21. / 22. Mai die Saison eröffnen“, nennt Jan Koopmann ein Ziel.
Parallel dazu wird er sich in den nächsten Tagen weiter intensiv mit den Energiekosten auseinandersetzen müssen. Das nun in die Becken gefüllte Wasser ist zunächst kalt und wird schrittweise auf Normaltemperatur angeheizt – klassisch mit Gas. Eine Alternative dazu bietet sich der Gemeinde in diesem Jahr nicht, da die Absorberanlage nach 20 Betriebsjahren defekt ist und nicht mehr repartiert werden kann; eine Ersatzbeschaffung ist nach der Saison angedacht.
Anders hingegen die Situation in den eingangs erwähnten Nachbarbädern: Um den Gasverbrauch zu drosseln, hat sich die Stadt Meinerzhagen dazu entschlossen, die Gasheizungen in den Einrichtungen in Valbert und Meinerzhagen größtenteils auszustellen. Mit Ausnahme der Sommerferien sollen ausschließlich die Absorberanlagen für das Erwärmen des Wassers sorgen. Damit werde man die Wohlfühl-Wassertemperatur der Vorjahre (23 Grad Celsius) vermutlich häufig unterschreiten.
Dies könnte auch in Herscheid der Fall sein. Zwar hat sich die Verwaltung noch nicht endgültig festgelegt. Doch Bauamtsleiter Jan Koopmann ließ bereits durchblicken, dass auch die Gemeinde auf die politische Lage reagieren werde. Zwar sei man darum bemüht, den Besuchern eine angenehme Wassertemperatur zu ermöglichen. Doch angesichts von unsicheren Gaslieferungsprognosen und erheblich gestiegenen Kosten müsse man an dieser Stelle Verantwortung zeigen. Wo sich die Temperatur letztlich einpendele, sei allerdings noch nicht festgelegt.
Die Vorfreude auf den Beginn der Saison ist indes groß: Etliche Schwimmer haben sich bereits telefonisch erkundigt, wann es „denn endlich losgeht“. Und auch das Freibad-Personal sehne den Startschuss herbei, weiß der Bauamtsleiter. „Wir hoffen alle, dass wir in einer Woche starten können.“