Unfallstatistik der Polizei: Mehr als doppelt so viele Verletzte

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Unfälle in der Ebbegemeinde zwar insgesamt zurückgegangen, doch gleichzeitig ist die Zahl der Verletzten deutlich gestiegen. Außerdem war bei Unfällen häufiger Alkohol im Spiel.
Herscheid – Laut Verkehrsunfallstatistik der Polizei für 2022 gab es in Herscheid insgesamt 186 Unfälle, und damit 28 weniger (minus 13,1 Prozent) als im Jahr davor, als 214 Unfälle registriert wurden.
Der Rückgang ist durch die geringere Zahl an Bagatellunfällen zu erklären. Während die Zahl der schweren Unfälle mit Sachschaden – acht Fälle – sich nicht veränderte, sank die Zahl der sonstigen Sachschadensunfälle von 189 auf 139. Das entspricht einem Rückgang von 26,5 Prozent.
Demgegenüber steht die Zunahme der Unfälle mit Verletzten. Bei neun Unfällen gab es Schwerverletzte (2021: sechs), die Zahl der Unfälle mit Leichtverletzten stieg von neun auf 25. Das ist fast eine Verdreifachung. Auch die Zahl der Unfälle unter Alkoholeinfluss lag mit fünf deutlich höher als 2021, als zwei solche Fälle registriert wurden.
Neben der Zahl der Unfälle, bei denen Verkehrsteilnehmer verletzt wurde, hat auch die der Verletzten selbst zugenommen. In Herscheid hat sie sich mehr als verdoppelt, von 20 auf 48. Gab es 2021 noch jeweils zehn Schwer- und Leichtverletzte, zogen sich im vergangenen Jahr 13 Personen schwere und 35 leichte Verletzungen zu.
Häufiger zählten dabei Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zu den Verletzten. Gab es 2021 nur ein schwer verletztes Kind, wurden 2022 vier Kinder im Alter bis 14 Jahre schwer und zwei leicht verletzt. Schulwegunfälle waren laut Polizeistatistik nicht dabei.
Auch bei den Jugendlichen (15 bis 17 Jahre) ist ein Anstieg zu verzeichnen. Vier Herscheider aus dieser Altersgruppe wurden 2022 bei Unfälle leicht verletzt, im Jahr davor gab es dagegen nur einen verunglückten Jugendlichen, der allerdings schwere Verletzungen davontrug. In der Altersgruppe der jungen Erwachsenen (18 bis 24 Jahre) stieg die Zahl der Verletzten deutlich an.
Gab es 2021 lediglich einen Leichtverletzten, wurden im vergangenen Jahr acht junge Erwachsene bei Unfällen verletzt, einer davon schwer.
Auch bei den Senioren (65 Jahre und älter) stieg die Zahl der Verletzten. Wie schon 2021 gab es eine schwer verletzte Person, hinzukamen jedoch vier Leichtverletzte.
Stark zugenommen hat die Zahl der verunglückten Kradfahrer. Einen Verkehrstoten wie in Plettenberg gab es glücklicherweise nicht zu beklagen, doch verunglückten insgesamt sechs Kradfahrer auf Herscheider Gebiet, darunter jeweils drei Schwer- und Leichtverletzte. 2021 gab es dagegen nur einen einzigen leicht verletzten Kradfahrer.
Während in Plettenberg die Zahl der Verkehrsteilnehmer, die mit Fahrrad oder Pedelec verunglückt sind, deutlich angestiegen ist (von zehn auf 26), ist der Anstieg in Herscheid geringer. Die Polizei verzeichnet fünf Verletzte, einer mehr als 2021. Darunter waren zwei Schwerverletzte (2021: zwei) und drei Leichtverletzte (2021: einer).
Zurückgegangen ist die Zahl der Verkehrsunfallfluchten. Im Wachbereich Plettenberg, zu dem auch die Ebbegemeinde zählt, ereigneten sich 2022 insgesamt 193 Unfallfluchten. Das waren 32 weniger als im Jahr davor (225). Bei zehn der Fälle von Unfallflucht entstand Personenschaden.
70 Prozent dieser Fälle konnten aufgeklärt werden, im Vorjahr betrug die Aufklärungsquote für Unfallfluchten mit Personenschaden noch 100 Prozent. Die Aufklärungsquote aller Unfallfluchten sank von 47,1 auf 38,9 Prozent.