Anders sieht dies in Büros aus, die von Mitarbeitern genutzt werden. Hier soll geheizt werden, jedoch längst nicht mehr so stark wie in den Vorjahren. Die Vorgaben ermöglichen einen gewissen Spielraum: Räume, in denen „vorwiegend eine sitzende Tätigkeit ausgeführt wird“, wie es Koopmann nannte, sollen auf 19 Grad erwärmt werden. Je nach Schwere der Tätigkeit soll es Abstufungen auf bis zu 12 Grad Raumtemperatur geben; letztgenannte Vorgabe gilt beispielsweise für die Werkstatt im Bauhof.
Damit im Umkehrschluss der Stromverbrauch im Rathaus nicht nach oben schnellt, seien mobile Heizluftgeräte am Arbeitsplatz nicht zulässig. Zudem soll den Rathausmitarbeitern verstärkt das Arbeiten daheim angeboten werden.
Generell soll die Heizperiode in den öffentlichen Gebäuden so spät wie möglich beginnen. Sofern möglich, seien Wartungen an den Heizanlagen durchgeführt worden, um diese effizienter steuern zu können. Im Bereich der Flüchtlingsunterkünfte sei zudem die Erneuerung einer Heizung und die Installation von Dämmungen vorgesehen.
Für Schulen, so betonte Jan Koopmann, gebe es keine verpflichtende Regulierung der Heiztemperaturen. Daher wolle die Gemeinde davon vorerst absehen. Jedoch appellierte er in Richtung der Lehrer und Betreuer, das Nutzungsverhalten zu prüfen. Dasselbe gelte auch für die Sporthallen und die nutzenden Vereine.
Um den Stromverbrauch zu reduzieren, soll die Gemeinde auf Außenbeleuchtung an vielen Stellen verzichten. Dies betrifft unter anderem die nächtliche Beleuchtung des Denkmals an der Lüdenscheider Straße, der Schwungräder auf dem Ebbekreisel und des Heimathauses Spieker.
Eine Ausnahme stellt das Rathaus dar: Dieses soll in den Abendstunden weiter beleuchtet bleiben, weil dies nicht nur optischen Aspekten, sondern auch der Verkehrssicherheit diene.
Großes Einsparpotenzial sieht die Gemeinde bei der Straßenbeleuchtung. Diese wird bereits seit dem Jahr 2009 schrittweise auf LED-Leuchtmittel umgestellt. Bislang seien 349 von etwa 1000 Lichtpunkten im Gemeindegebiet auf diese energieschonende Technik umgestellt worden, was sich bei den Verbräuchen deutlich bemerkbar mache, sagte Koopmann. Daher sollen – sofern es die Finanzen zulassen – weitere Umrüstungen folgen.
Eine zeitliche Reduzierung der Straßenbeleuchtung sei in Herscheid nicht vorgesehen. Der Bauamtsleiter erinnerte daran, dass die Abschaltung der Straßenbeleuchtung in der Regel ab Mitternacht bis zum Beginn des Berufsverkehrs gegen 5 Uhr erfolge. Dabei kommen Astro-Uhren oder Dämmerungssensoren zum Einsatz. „Ausnahmen bilden stark frequentierte Bereiche, in denen die Straßenbeleuchtung aus Gründen der Verkehrssicherheit dauerhaft brennt, aber in Randzeiten mit reduzierter Leuchtkraft“, so Koopmann.
Optimierung der Warmwasserversorgung der Duschen, Erneuerung der Solarabsorberanlage, Installation einer Photovoltaikanlage: Auch für das Freibad sieht die Gemeinde noch Verbesserungspotenzial in puncto Energieeffizienz. Sebastian Jülich (UWG) wollte wissen, ob sich die Abschaltung des warmen Wassers in den Duschen rentiert habe. Diese Maßnahme war Mitte August ergriffen worden. Der Bürgermeister antwortete, dass direkt nach einer Woche (bei vergleichbarem Wetter) ein deutlicher Rückgang beim Verbrauch von Gas und Wasser in diesem Bereich spürbar gewesen sei. Beim Gas sei der Wochenverbrauch von 1500 auf 990 Kubikmeter und beim Wasser von 216 auf 88 Kubikmeter zurückgegangen.
Nicht gerüttelt wird indes an der Weihnachtsbeleuchtung im Dorf. Die 80 Sterne und Schweife, die während der Adventszeit im Dorf hängen, seien bereits komplett mit LED-Leuchtmitteln ausgestattet. Der Stromverbrauch sei im Vergleich zur restlichen Straßenbeleuchtung minimal, gab auch Bürgermeister Uwe Schmalenbach zu bedenken.
Er verwies darauf, dass keine andere Kommune im Märkischen Kreis auf den Weihnachtsglanz verzichten wolle. Ein weiterer Punkt für eine festliche Beleuchtung im Dorf: Auf dem Alten Schulplatz soll erneut ein Adventsgestöber stattfinden, das durch den Lichterglanz aufgewertet werde.