Renovierung der Apostelkirche: Alle Genehmigungen liegen vor

Der Planungsprozess zieht sich länger, als ursprünglich geplant: Zwar liegt der Baustart für die dringend notwendige Renovierung der Apostelkirche noch in weiter Ferne. Doch die Verhandlungen hinter den Kulissen schreiten voran und tragen Früchte.
Herscheid - „So weit waren wir noch nie“, zeigt sich Gemeindepfarrer Bodo Meier optimistisch. Dies begründet er damit, dass inzwischen alle erforderlichen Genehmigungen vorliegen. Bei den monatlichen Treffen mit Architekten, Ingenieuren und weiteren Beteiligten kristallisiere sich immer genauer heraus, wie die Kirche in der Ortsmitte künftig aussehen wird. Dies richte sich in erster Linie nach dem Finanzvolumen. Maximal 1,4 Millionen können ausgegeben werden – diese Zahl gibt vor, welche Wünsche erfüllt werden können und welche nicht.
Von zentraler Bedeutung bleibt der Einbau einer neuen Fußbodenheizung samt Wärmetauscher. Barrierefreier Zugang, Ausbesserungen von Rissen in den Wänden, die die Statik gefährden könnten, neuer Putz für die Säulen und das Kalken der Wände, nach „historischem Vorbild“, wie Meier betont, gehören ebenfalls zum Maßnahmenbündel, das gemeinsam auf den Weg gebracht wird.
Neben den allgemein gestiegenen Kosten im Bausektor sorgten auch Vorgaben der Landeskirche dazu, dass die Pläne im laufenden Prozess abgeändert werden mussten. So ist die Renovierung der Apostelkirche nur dann genehmigungswürdig, wenn diese nicht nur einmal in der Woche für einen Gottesdienst genutzt wird; auch das Gemeindeleben soll einen festen Platz in der Kirche erhalten. Der Innenraum soll daher flexibler nutzbar werden. Um dies zu erreichen, sollen mehr Kirchenbänke als ursprünglich geplant entfernt werden und durch eine Bestuhlung ersetzt werden. „Wir brauchen diesen Raum“, unterstreicht Bodo Meier die Notwendigkeit.
Kooperationsräume: Entscheidung wird bei Synode bekanntgegeben
Personelle Zwänge erfordern ein Umdenken bei der Evangelischen Kirche: Weil die Mitgliederzahlen und die Zahl der Pfarrer rückläufig sind, steuert die Landeskirche gegen. Die Kirchengemeinden sollen zusammenwachsen zu Kooperationsräumen; sie stehen künftig im Mittelpunkt bei Fragen der personellen Ressourcen und des christlichen Zusammenarbeitens. Die Gemeinden selbst können festlegen, mit wem sie eine solche Kooperation eingehen möchten. Wie Pfarrer Bodo Meier erklärt, habe es viele Gespräche mit potenziellen Partnern in den umliegenden Kommunen gegeben. Eine Entscheidung über die künftigen Zusammensetzungen im Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg soll bei der Synode am Samstag, 13. Mai, in Meinerzhagen bekannt gegeben werden.
Er sei froh, dass eine Lösung gefunden wurde, die Bänke ganz in der Nähe sachgerecht einlagern zu können. So konnte eine Übereinkunft mit Martin Beimborn erzielt werden: Der neue Besitzer des ehemaligen Hubertushofes ermöglicht eine Lagerung der Kirchenbänke in den Räumen der einstigen Kegelbahn. Dort sei ausreichend Platz für die Bänke; eventuell müsse noch eine Klimaanlage eingebaut werden.
Was die Finanzierung der Stühle für den Kircheninnenraum betrifft, so hofft Bodo Meier, über eine Art Patenschaft Geldgeber zu finden. Für Zuversicht sorge das generelle Spendenaufkommen: Mit der Auftaktveranstaltung im Oktober 2021 wurde die Sammlung begonnen. Die Gemeinde habe sich zum Ziel gesetzt, einen Eigenanteil von 200 000 Euro aufbringen zu können. Davon liege man zwar noch ein großes Stück entfernt. „Aber die Spenden reißen nicht ab, wofür wir sehr dankbar sind“, so Meier.
Treten keine weiteren unvorhersehbaren Komplikationen auf, dann sollen im Oktober die Ausschreibungen für die einzelnen Gewerke abgeschlossen und veröffentlicht werden. Nach Prüfung und Auftragserteilung könnte der Baustart in der Kirche im Frühjahr 2024 erfolgen.
Bereits auf der Gemeindeversammlung zu Jahresbeginn war die Kirchensanierung ein zentrales Thema.