Heimatpreisvergabe: Unterschiedliche Beiträge mit vereintem Ziel – Zusammenhalt stärken

Das Geheimnis ist gelüftet: Im Rahmen des Ehrenamtstages ehrte die Gemeinde am Donnerstagabend in der Aula des Bildungszentrums die Gewinner des Heimatpreises 2022.
Herscheid - Wie Bürgermeister Uwe Schmalenbach erklärte, seien sechs Bewerbungen unterschiedlichster Art eingegangen. Sie alle stammten von Menschen, die „ihre Heimat im Kleinen und Großen mitgestalten“. Schmalenbach betonte, dass jede ehrenamtliche Tätigkeit gleich viel Wert und der gestärkte Zusammenhalt das vereinte Ziel sei.
Eine elfköpfige Jury bestehend aus den Mitgliedern des Hauptausschusses entschied in geheimer Punktevergabe über die Platzierungen. Auf den ersten Platz (dotiert mit 2500 Euro) wurde der Förderverein Osemunddenkmal Ahehammer gewählt.
Industriegeschichte erlebbar machen
Die Mitglieder hätten dafür gesorgt, dass das „Kleinod industrieller Entwicklung“ in der heimischen Region wieder präsent sei. In enger Abstimmung mit der Stiftung Industriedenkmalpflege, die für den Unterhalt des Ahehammers zuständig ist, kümmern sich die Förderer um die „Bespielung“, wie es Schmalenbach nannte: Neben Schmiedevorführungen, regelmäßige Öffnungstermine und der Information von Schulklassen zähle dazu auch der Wiederaufbau nach der Überflutung im Juli 2021. Dies alles trage dazu bei, ein Stück Heimat erlebbar zu machen, so der Bürgermeister.
Förderprogramm wird fortgesetzt: Vorfreude auf neue Bewerbungen
Ministerin Ina Scharrenbach sicherte bei ihrem jüngsten Besuch in Herscheid (Jubiläumsfeier der Senioren-Union) zu, dass das Förderprogramm „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen“ fortgesetzt werde. Somit könne auch 2023 in Herscheid ein Heimatpreis vergeben werde, freute sich Uwe Schmalenbach bereits auf neue Bewerbungen.
Der Gedanke der Brauchtumspflege werde stets mit dem Schützenwesen verbunden. Doch in Herscheid erfüllen die Schützen eine weitere wichtige Aufgabe: Sie kümmern sich um Erhalt und Pflege der im Jahr 1957 gebauten Gemeinschaftshalle.
Weil diese nicht mehr den modernen Anforderungen entspricht, hat der Verein gemeinsam mit der Gemeinde ein Konzept für eine energetische Sanierung auf den Weg gebracht. Die Kosten schienen durch Städtebaufördermittel von 2,7 Millionen Euro anfangs gedeckt zu sein; doch dann kam die allgemeine Kostenexplosion. Inzwischen bestehe eine Finanzierungslücke, die etwa 500 000 Euro betrage. Weil die Schützen rund 2000 ehrenamtliche Arbeitsstunden auf der Baustelle geleistet haben, konnte ein Wachsen dieser Lücke verhindert werden. Auch daher sei der zweite Platz beim Heimatpreis (1500 Euro) mehr als verdient.
Informationen-Schatz digital aufbereitet
Wer bin ich? Wo komme ich her? Diese zentralen Fragen treiben Birgit Hüttebräucker bei ihrer großen Leidenschaft, der Ahnenforschung, an. In ihrer Funktion als ehrenamtliche Kirchenarchivarin sei es ihr gelungen, einen wahren „Schatz an Informationen“ zu bergen und diesen digital aufzubereiten. Auf diese Weise habe sie das „Gedächtnis der Evangelischen Kirchengemeinde geöffnet“, hob Schmalenbach hervor.
Durch ihre Tätigkeit als freie Mitarbeiterin der Heimatzeitung lade sie die Leser mit ihren Geschichten ein zu Reisen in die Herscheider Vergangenheit. „Denn Heimat ist immer auch ein Stück Geschichte“, betonte Schmalenbach, der der Ahnenforscherin zum dritten Platz beim Heimatpreis (1000 Euro) gratulierte.