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Erste Provisorien stehen - und sie sind deutlich kleiner als Original-Masten

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Von: Dirk Grein

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Mächtige Betongewichte stützen den provisorischen Strommasten, der im Bereich Grünewald entstanden ist.
Mächtige Betongewichte stützen den provisorischen Strommasten, der im Bereich Grünewald entstanden ist. © grein

Große Erdbewegungen und riesige Mengen an Schotter haben zu neuen Wegen in Herscheid geführt. Diese dienen dem Bau einer neuen Stromleitung; die ersten Masten sind jetzt entstanden. Die unter anderem im Bereich Hohl zu sehenden Stahlkolosse sind allerdings nur Provisorien: Die richtigen Masten für die neue Höchstspannungsleitung, die quer durch die Gemeinde verläuft, werden erst später gebaut – und zwar wesentlich größer als die jetzigen.

Herscheid - Aufgrund der Dimensionen der Bauten und der Vorkehrungen sind die Arbeiten durchaus beeindruckend: Mit Schwerlastkränen werden die einzelnen Elemente an den jeweiligen Standorten zusammengesetzt. „Die Provisorien werden auf dem vorhandenen Untergrund und einer eingebrachten Schottertragschicht errichtet. Darauf werden dann die Stahllager, also die Füße, mithilfe von sogenannten Auflastplatten fixiert; dabei handelt es sich um Betongewichte“, erklärt Mariella Raulf, Projektsprecherin des Netzbetreibers Amprion.

Das Ziel des Unternehmens ist es, die vorhandene 220-Kilovolt-Leitung abzubauen und durch eine 380 Kilovolt-Höchstspannungsleitung zu ersetzen – größtenteils im bereits vorhandenen Trassenverlauf. Dafür sind neue Masten erforderlich: Die Anzahl werde durch den Neubau in Herscheid um 36 Stück verringert, dafür werden die Masten deutlich größer ausfallen als die Vorgänger.

Das Verfahren im Überblick

Grund für den Neubau der Stromleitung ist nach Angaben des Netzbetreibers Amprion der gewachsene Energiebedarf. Diesem wird durch den Bau von neuen Leitungen Rechnung getragen. Ein Projekt erstreckt sich über insgesamt 126 Kilometer Länge zwischen Kruckel bei Dortmund bis Dauersberg in Rheinland-Pfalz. Diese Leitung ist in mehrere Abschnitte eingeteilt – der 36 Kilometer lange Abschnitt B führt auch durch den Märkischen Kreis, sieben Kilometer davon auf Herscheider Gebiet. Bislang gab es in der Gemeinde eine Trasse mit 28 Hochspannungsmasten der Deutschen Bahn und weitere 29 Masten von Amprion. Künftig werden diese Leitungen auf einer Trasse zusammenzugeführt. Dadurch entfallen insgesamt 36 Hochspannungsmasten im Herscheider Gemeindegebiet. Die Gesamtinbetriebnahme ist für 2026 geplant.

Darauf lassen die jetzt entstehenden Bauten allerdings noch nicht schließen, erklärt Mariella Raulf: „Die neuen Masten werden teilweise bis zu 50 Prozent höher als die provisorisch errichteten Masten.“ Die richtig großen „Stromtürme“ kommen also erst noch.

Das weitere Vorgehen sieht wie folgt aus: Nach erfolgreicher Inbetriebnahme des Provisoriums werde mit der Demontage der bestehenden 220-Kilovolt-Leitung begonnen. Amprion geht davon aus, dass die Provisorien etwa drei Jahre lang genutzt werden, ehe die neue Leitung in Betrieb genommen wird.

Das Errichten der Masten erfolgt mit Schwerlastkränen.
Das Errichten der Masten erfolgt mit Schwerlastkränen. © rein

In planerischer Hinsicht sei man vor Ort ein gutes Stück vorangekommen, erzählt die Projektsprecherin: „Mit fast allen Grundstücksbesitzern wurden bereits privat-rechtliche Einigungen erzielt. An wenigen Stellen fehlen diese Einigungen noch und sind dementsprechend in Bearbeitung.“ Die beauftragten Firmen hätten die wegebautechnischen Arbeiten zunächst abgeschlossen – vorübergehend. Denn während der Bauzeit könne es laut Mariella Raulf zu „temporären Ausbesserungen im Bereich der bereits errichteten Zuwegungen“ kommen.

Mehr über den Neubau der Stromleitung.

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