Er verweist auf die zurzeit fehlende Planungssicherheit und nennt exemplarisch fehlendes Personal im Handwerk, Achterbahnfahrten der Material- und Anbieterpreise sowie den Anstieg der Bauzinsen. Andererseits beobachtet Scholten überraschende Entwicklungen: Er berichtet von auf dem Strommarkt aufgerufenen Preisen, die unter dem Niveau liegen, das vor Krisenbeginn herrschte.
Den Blick nach vorne zu richten, sei bei dieser Gemengelage schwierig. So viel stehe fest: „Wir werden Maßnahmen treffen, um uns mit den neuen Gegebenheiten am Markt auseinandersetzen zu können“, sagt Scholten.
Als Beleg für das ungebrochene Interesse der Genossenschaft am Standort Herscheid erwähnt der Geschäftsführer, dass kürzlich die komplette Technik in der an den Markt angeschlossenen Tankstelle erneuert worden sei. Weitere Maßnahmen seien in diesem Bereich bereits fest eingeplant.
Und auch für die weiteren Planungen für den Ausbau des Marktes erwartet er in Kürze Fortschritte. So rechne er nahezu täglich mit der Genehmigung der beantragten Baugenehmigung. Treten dabei keine unerwarteten Schwierigkeiten auf, so soll bis Ende des Jahres die Ausschreibung der Maßnahme erfolgen. „Dann könnten wir uns zu Beginn des neuen Jahres mit den eingegangenen Angeboten beschäftigen“, skizziert Scholten das weitere Vorgehen.
Wann die Planungen in die Tat umgesetzt werden können, dazu vermag er keine Prognose abgeben: Dies sei allerdings nur eine Frage der Zeit, wiederholt er die feste Absicht, den Standort Herscheid zu erweitern.
Ganz ähnlich sieht die Situation an der Hohle Straße aus: Das Grundstück (ehemalige Presswerk) ist Ende 2021 nach Beendigung aller notwendigen Abbruch- und Entsorgungsarbeiten baureif an das Gemeinnützige Wohnungsunternehmen und die Gemeinde Herscheid übergeben worden. Die Planung zur Bebauung sei im Sommer begonnen worden, teilt Vorstandsmitglied Lothar Weber mit. An dieser Stelle sollen altengerechte Wohnungen entstehen. Ebenfalls sei der Bau einer Tagespflegestätte oder einer ähnlichen Betreuungseinrichtung in Planung.
„Wann die Maßnahme jedoch tatsächlich umgesetzt werden kann, lässt sich aufgrund der ungewissen Wirtschaftslage zurzeit noch nicht prognostizieren“, erklärte Weber.