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Schreck am Morgen: Landwirt vertreibt wolfsähnliches Tier

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Von: Georg Dickopf

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Am 22. April wurde dieses wolfsähnliche Tier erneut in Frehlinghausen
Am 22. April wurde dieses wolfsähnliche Tier erneut in Frehlinghausen fotografiert. © grafiert. Foto: Revier V

Es war ein Montagmorgen, den der Herscheider Franz-Josef Hesse nicht so schnell vergessen wird. Die Uhr zeigte 4.45 Uhr, als sich der Landwirt auf seinem Hof in Sirrin auf den Weg zum Kuhstall machte. Doch dabei bemerkte der 58-jährige ein schäferhundgroßes Tier, das sich an einem toten Kalb zu schaffen machte.

Herscheid - In rund 30 Meter Entfernung sah Hesse das Tier, das einem Wolf ähnlich gesehen habe. Ob es tatsächlich einer war, kann Hesse nicht hundertprozentig sagen, „aber bei uns in der Gegend gibt es keine Schäferhunde in dieser Größe“, weiß Hesse.

Das gesamte Hinterteil des auf natürliche Weise gestorbenen Kalbs fehlte.
Das gesamte Hinterteil des auf natürliche Weise gestorbenen Kalbs fehlte. © Hesse

Der Schreck sei ihm beim Anblick des Tieres in die Glieder gefahren und er habe mit einer Heugabel auf den Boden geschlagen. „Danach ist das Tier geflüchtet“, sagt der 58-Jährige.

Zu schaffen machte sich der ungebetene Besucher an einem toten Kalb, das der Landwirt und der herbeigerufene Tierarzt am Wochenende zuvor nicht habe retten können. Für den Abdecker, der für Montag bestellt war, habe man das Kalb dann abgedeckt auf eine Platte gelegt.

Als der Landwirt das Kalb am Montagmorgen nach der vermeintlichen Begegnung mit dem Wolf begutachtete, fehlte nahezu das gesamte Hinterteil. Über 60 Kilogramm habe das Kalb einst auf die Waage gebracht. Übrig geblieben sei nach dem nächtlichen Besuch nur gut die Hälfte.

Der ebenfalls informierte Revierjäger, der einen Abstrich durch einen Wolfsberater vornehmen lassen wollte, kam zu spät. „Der Abdecker kam am Montag und dem haben wir das Kalb mitgegeben, weil er sonst auch nicht noch ein zweites Mal gekommen wäre“, so Hesse.

Kein wirtschaftlicher Schaden, aber große Sorge

Wirtschaftlicher Schaden sei ihm nicht entstanden, aber Sorgen bereitet ihm der mögliche Besuch eines Wolfes auf dem in Sirin in unmittelbarer Waldnähe gelegenen Bauernhof dennoch: „Wir haben 30 Kälber in speziellen Kälberboxen stehen und sind in Sorge um die Tiere.“ Deshalb habe sein Sohn Patrick jetzt eine Wildtierkamera installiert, damit ein möglicher Wolfsbesuch beim nächsten Mal genau dokumentiert werden kann.

Genau das gelang wenige Tage vorher, am 22. April, um 1.26 Uhr im Herscheider Grenzbereich Frehlinghausen, wo zum wiederholten Mal ein schäferhundähnliches Tier fotografiert wurde. Genauere Erkenntnisse wird es erst geben, wenn die zuletzt in Bremcke und Herscheid genommenen DNA-Proben vom Senckenberg-Institut ausgewertet und auch die Bilder vom Lupus-Institut analysiert wurden.

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