Lachen, wenn Männer „leiden“ - mit dem Wortvulkan aus der Hansestadt

Wenn Lioba Albus auf die Bühne tritt, bekommen vor allem die Männer ihr Fett weg. Und dennoch: Beim Auftritt der Attendornerin im Herscheider Bildungszentrum hatte auch das „starke Geschlecht“ etwas zu lachen.
Herscheid - Hitzewallungen – bei Lioba Albus und Herscheid ist der Name Programm. Kaum als Lieblingsfigur Tanta Mia auf der Bühne, steigt die Temperatur bei den Zuschauern und im Saal. In der ausverkauften Aula am Rahlenberg herrschte schon vor Beginn Hitze, die Wallungen kamen mit der Attendornerin dann ganz von selbst. Im perfekten Sauerländer Dialekt bekamen die Männer, allen voran Tante Mias Ehemann Gustav, ihr Fett weg.
„Ein Mann, der nicht redet, lässt mehr Platz für die weibliche Phantasie“, war für Mia ein jahrelanges schönes Leben. Doch mit der Pandemie habe sich einiges verändert. „Seit der Pandemie will der Mann plötzlich mit mir reden!“, was in Mias Leben mal so gar nicht passte. Doch Albus Tante Mia hat nicht nur ihre Probleme mit ihrem Gustav. Nein, ob Gesundheitsminister Karl Lauterbach, Friedrich Merz oder Kardinal Woelki – die Männerwelt hat bei Tante Mia keinen guten Stand.
„Bei Karl Lauterbach habe ich das Gefühl, der ist erfolgreich der Augsburger Puppenkiste entflohen.“ Und die weiblichen Sauerländer, „die Kubanerinnen Westfalens“, haben durch Friedrich Merz nicht an Ansehen gewonnen.
Die Frauenwelt in der Aula, aber auch die weitaus geringere, doch durchaus vernehmbare Anzahl an Männern, kamen schnell in eine Dauerlachschleife. Ob als Tante Mia, Lioba Albus selbst oder Witta aus'm Ruhrpott, Albus Geschichten kamen in jedem ihrer Charaktere beim Publikum an. Auch wenn hin und wieder ein „oh, oh“ aus dem Publikum gewagte Sprüche der Kabarettistin, Schauspielerin und Buchautorin und die Derbheit der Worte kommentierte.

Albus nahm auch diesmal das Publikum mit auf einen Kamelritt auf Lanzarote, ging mit Witta in den Salsa-Kurs oder mit Tante Mia zum neuen jungen Arzt.
Mit jedem ihrer Programme und einigen Best-of-Sondervorstellungen war die 64-Jährige schon „übers Ebbe nach Herscheid gekommen“ und wurde auch diesmal mit viel Applaus und Standing Ovations belohnt.
Herscheid und Albus – eine Freundschaft, die sicherlich noch lange andauert. Das Warten bis zu ihrem nächsten Auftritt können sich die Herscheider mit zwei Büchern der Attendornerin verkürzen, denn neben dem Kabarett und der Schauspielerei sorgt Albus auch mit ihren Büchern „Älter werde ich später“ und „Zusammen ist man weniger gemein“ für mehr als ein Schmunzeln.
Doch ihre Fans sehen die Sauerländerin natürlich viel lieber auf der Bühne, um zu hören und zu sehen, dass „Frauen für Monogamie nicht geeignet sind. Viele Klamotten, viele Schuhe, viele Taschen und ein Mann? Das passt nicht“. Andersrum schon: „Ein Mann = eine Hose“. Lioba Albus – eine Lachorgie mit Tränengarantie. Auch, wenn die Männer drunter leiden.