Sein Fachwissen setzt er seit über einem halben Jahr im Auftrag der Gemeinde als Sonderbeauftragter für Wiederaufbau und Starkregenvorsorge ein. In erster Linie ist er Ansprechpartner für die Anwohner: Schwarze Ahe, Bubbecke, Hüinghausen – auch in Herscheid waren viele Anwohner Opfer der Wassermassen.
Für die Beseitigung der entstandenen Schäden gibt es finanzielle Hilfen. Doch diese zu erhalten ist nicht immer ganz leicht. Genau deswegen steht Andreas Voit den Betroffenen mit Rat und Tat zur Seite bei der Bearbeitung von Anträgen oder bei Abstimmungen mit der Gemeinde Herscheid oder der Unteren Wasserbehörde des Märkischen Kreises.
Doch nicht nur die Bürger waren von dem Unwetter betroffen. In Vogelsang wurde ein Brückenbauwerk beschädigt, im Freibad war der Bruchbach über seine Ufer getreten und in den Wäldern wurden viele Wege in Mitleidenschaft gezogen. Dies seien nur einige Beispiele für die Schäden an der gemeindlichen Infrastruktur.
An einem entsprechenden Wiederaufbauplan für Herscheid arbeitet Voit. Zwar sei dieser noch nicht in Gänze fertiggestellt. Bereits jetzt sei aber absehbar, dass die Schadenssumme im siebenstelligen Bereich liegen dürfte, schätzt der Sonderbeauftragte. Schwerer betroffene Kommunen in der Region wie beispielsweise Altena müssten mit weitaus höheren Beträgen rechnen. Doch auch für Herscheid sei der Schaden beachtlich.
Zumal – und das betont Andreas Voit ausdrücklich – derart heftige Unwetter keine Ausnahme bleiben werden. Das habe auch das zurückliegende Wochenende gezeigt: Ein niederschlagsreicher Tag mehr und die Situation wäre an vielen Bachläufen kritisch geworden.
„Das Wetter hat kein Gedächtnis“, sagt Voit bereits seit einigen Jahren und wiederholte diese Mahnung auch am Montagvormittag. Das nächste Starkregenereignis komme mit Sicherheit – und das nicht erst in 30 oder 40 Jahren. Aufgrund des sich wandelnden Klimas sei häufiger als in der Vergangenheit mit Hochwasser zu rechnen.
Ein gravierender Unterschied zu Regionen an der Mosel oder am Rhein: Dort habe man zwei oder drei Tage Zeit, um sich auf ein Hochwasser einzustellen. Diesen Vorsprung gebe es in der heimischen Region nicht, hier müssten daher weit im Vorfeld zum Schutz der Bevölkerung gehandelt werden.
In diesem Zusammenhang erwähnt Voit erste ergriffene Maßnahmen: Im Bereich Schwarze Ahe sei im Rahmen der Gewässerunterhaltung der Bach reguliert worden. Und im Bereich des Elsebach sei eine gemeinsame Maßnahme mit der dort ansässigen Firma Teckentrup in Planung. „Es ist wichtig, dass wir jetzt agieren und nicht erst reagieren, wenn wir bereits abgesoffen sind“, sagt Andreas Voit.
Kontakt: Der Sonderbeauftragte der Gemeinde Herscheid ist mittwochvormittags im Rathaus erreichbar unter Tel.: 0 23 57 / 90 93 73.