„Wir haben uns bewusst gegen ein übliches Spendenbarometer entschieden“, erklärt Anke Türk. Sie ist Mitglied der Gruppe 127.1, die sich in der Kirchengemeinde gebildet hat und sich mit der Spendensammlung befasst. Dieser Name geht zurück auf den Psalm 127.1 in der Bibel: „Wenn nicht der Herr das Haus baut, müht sich jeder umsonst, der daran baut.“
Die Mühen der Gemeindeglieder sollen keinesfalls vergebens sein: Jeder kann an dem Gesamtprojekt teilhaben – genau das soll mit der Puzzle-Aktion verdeutlicht werden. Dafür wurde aus einem Foto der zu renovierenden Apostelkirche, welches Presbyteriumsmitglied Maximilian Birke gemacht hat, ein 1000-teiliges Puzzle erstellt. Jedes einzelne Teil steht symbolisch für 200 Euro, die für die Gesamtsumme benötigt wird. 1000 Mal 200 ergibt die Gesamtsumme von 200 000 Euro, die dem Eigenanteil entspricht, den die Kirchengemeinde aufbringen will.
„Nach und nach können wir hoffentlich das Gesamtbild der Kirche zusammensetzen“, erklärt Anke Türk, dass der Fortschritt über Wochen und Monate sichtbar werden soll. Solange die Kirche für Gottesdienste und Begegnungen genutzt werden kann, soll das unvollständige Puzzle dort ausgehängt werden; sobald die Bauarbeiten beginnen (vermutlich im Frühjahr 2023) wird es ins Luther-Haus wechseln.
Froh ist das Team der neunköpfigen Gruppe 127.1, dass es nicht bei Null anfangen muss. Dies gilt sowohl für die Organisation, denn als Berater steht ihnen ein erfahrener Fundraiser (Spendensammler) des Kirchenkreises zur Seite. Aber auch finanziell kann auf einem soliden Fundament begonnen werden. Seit dem Gemeindefest zum Start der Renovierung im Oktober 2021 sind bereits mehr als 32 000 Euro an Spenden zusammengekommen, was umgerechnet 161 Puzzleteile bedeutet. „Nach einem halben Jahr ist das eine gute Summe“, sagt Pfarrer Bodo Meier.
Darauf wollen sich die Gemeindeglieder dennoch nicht ausruhen. Für die kommenden Monate sind verschiedene Aktionen geplant. Wie Anke Türk verrät, sei man darauf bedacht, die Spendensammlungen zu dosieren und nicht geballt durchzuführen. Dabei sei jeder Beitrag wichtig: Auch Dauerspender, die monatlich kleine Summen auf das Spendenkonto überweisen, seien erwünscht.
Ganz wichtig ist den Herscheidern, dass sie nicht in Konkurrenz treten wollen zu Spendensammlungen, etwa für die Flüchtlinge aus der Ukraine oder die Hochwasseropfer. Dennoch sollen die Belange vor Ort nicht in den Hintergrund geraten.
Anke Türk freut sich über den Zusammenhalt in der Evangelischen Kirchengemeinde und möchte diesen auch nach außen verdeutlichen: „Mir ist es wichtig, ein Zeichen zu setzen, dass wir da sind und dass es unsere Gemeinde weiter gibt.“ Daher und auch im Sinne der nachfolgenden Generationen hofft sie, dass die Spendensammlung für Herscheids Wahrzeichen, die Apostelkirche, Erfolg haben wird – und dass das Puzzlebild der Kirche Stück für Stück vervollständigt werden kann.
Spenden können auf das Konto der Evangelischen Kreiskirchenkasse Lüdenscheid überwiesen werden: DE28 3506 0190 2001 1930 18, Betreff „KG Herscheid - Renovierung Kirche“.