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Gegen den Trend: Hofläden in Herscheid berichten von stabilen Umsätzen

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Karsten Schäfer kümmert sich nicht nur mit Liebe um seine Kühe, sondern auch um seine Kunden.
Karsten Schäfer kümmert sich nicht nur mit Liebe um seine Kühe, sondern auch um seine Kunden. © SCHWABE

Die Energie-Krise und die damit einhergehenden Preissteigerungen haben weitreichende Folgen für die deutsche Wirtschaft. Viele Bürger kaufen heutzutage eher beim Discounter ein und achten verstärkt auf Angebote. Im deutschlandweiten Vergleich leiden die Hofläden darunter: Nach Daten der GfK-Marktforscher ging der Umsatz in den ersten elf Monaten 2022 gegenüber dem Vorjahr um gut 16 Prozent zurück. Aber wie geht es eigentlich unseren lokalen Hofläden?

Herscheid - Landwirt Karsten Schäfer, Inhaber von Bruchbach-Beef, könne sich nicht beschweren. Eher im Gegenteil. Wie üblich habe Schäfer in der Weihnachtszeit viel zu tun gehabt: „Der Januar und Februar ist zum Glück ein bisschen ruhiger. In der Weihnachtszeit sind sieben Tage in der Woche zu knapp. Jeder möchte an Weihnachten ein Rinderfilet auf dem Tisch haben. Da weißt du hinterher, was du getan hast.“

Nichtsdestotrotz könne Schäfer auch in diesen ruhigen Monaten nicht über zu wenig Arbeit klagen. Das Geschäft laufe. Warum das so ist, erklärt Schäfer sich so: „Die Leute können die Tiere auf den Weiden sehen und können in die Ställe reinschauen. Das wirkt ehrlich und macht einiges aus. Außerdem ist es doch so: Unsere Kunden finden die Qualität unseres Fleischs wesentlich besser als die eines Discounters. Das kommt dadurch, dass wir gut ausgebildet sind und das Fleisch gut verarbeiten können.“

Des Weiteren lege Schäfer besonders viel Wert auf eine gute Kundenberatung. Nicht nur das Hofgeschäft laufe gut. Auch die gewerblichen Kunden bestellten unverändert viel beim Piener Betrieb.

Heiderose Bühner verkauft allerlei Naturprodukte in ihrem Hofladen.
Heiderose Bühner verkauft allerlei Naturprodukte in ihrem Hofladen. © Privat

Auch Bühners Bauernlädchen könne sich nicht über schlechte Umsätze beschweren. Allerdings, sagt Heiderose Bühner, „in Corona-Zeiten wurde hier Schlange gestanden. Wir gehörten damals zu den wenigen, die geöffnet hatten. Viele haben eine Wanderung mit einem Besuch bei uns auf dem Hof kombiniert.“ Einen weiteren Grund, weshalb dieser Tage etwas weniger los sei, sieht Bühner nicht in der Energiekrise, sondern eher in der gesperrten Autobahnbrücke im Verlauf der A 45. Aus dem Ruhrgebiet würden weniger Kunden kommen

„Ich glaube, die Leute, die früher qualitätsbewusst eingekauft haben, machen das auch heute noch“, vermutet Bühner. Auch der Milchautomat, den die Familie vor einiger Zeit aufgestellt hat, würde gut angenommen werden.

Sowohl für Karsten Schäfer als auch für Heiderose Bühner sei damit klar: Die Hofläden werden unverändert weitergeführt. Und sie freuen sich auf jeden Herscheider, der ihnen einen Besuch abstattet.

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