Bürger und Vereine wenden sich an das Rathaus
Wegen Corona: Verunsicherung wächst und Beratungsbedarf steigt
Herscheid - Am Tag danach herrschte im Rathaus eifrige Betriebsamkeit. Die von Bund und Ländern beschlossenen verschärften Corona-Maßnahmen sorgten in Herscheid für Redebedarf. Entsprechend viele Anrufe und Emails erreichten die Verwaltung.
„Der Beratungsbedarf ist deutlich gestiegen“, erklärte Ordnungsamtsleiterin Bärbel Sauerland. Vereine, Privatpersonen, die Kirchengemeinden – sie alle informierten sich, hatten Fragen zu verschiedenen Anliegen.
Sind Geburtstagsfeiern in privaten Wohnungen überhaupt noch möglich? Welche Vorkehrungen sind bei Gottesdiensten zu treffen? Kann der Sportbetrieb in dieser Woche noch durchgeführt oder muss er sofort eingestellt werden? Was geschieht mit Jahreshauptversammlungen von Vereinen?
Auf viele, aber nicht auf alle Fragen fanden die Rathaus-Mitarbeiter Antworten. Zwar hatte Kanzlerin Angela Merkel die Veränderungen am Mittwochabend im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Ein Erlass für Nordrhein-Westfalen, in dem die Maßnahmen im Detail beschrieben sind, lag am Donnerstagmittag noch nicht im hiesigen Rathaus vor. Somit war auch noch nicht absehbar, ob etwa das Herscheider Jugendzentrum weiter geöffnet bleibt und ob eine erneute Sperrung der Spielplätze notwendig ist.
Fest steht, dass auf die Bürger weitere Einschränkungen zukommen – und das ausgerechnet im ohnehin dunklen Monat November. Dass sich ab Montag in der Öffentlichkeit nur Angehörige zweier Haushalte und maximal zehn Personen treffen können, dürfte aber vermutlich nicht zu einer Vielzahl an Kontrollen führen. „Davon gehe ich aufgrund der sich ändernden Wetterlage nicht aus“, sagt Bärbel Sauerland. Im Vergleich zum Lockdown im Frühjahr sei es nun kälter und regnerischer, weshalb die Aufenthalte im Freien abnehmen dürften.
Eindeutiger seien die Regelungen aus Sicht des Ordnungsamtes im Bereich der Gastronomie. Dort entfallen die Kontrollen, ob die Abstandsregelungen und das Eintragen in die Besucherlisten eingehalten werden. Diese Vorgaben gelten an diesem Wochenende vorerst zum letzten Mal – bevor die Herscheider Gaststätten (mit Ausnahme von Lieferdiensten und Anbietern von Essen zum Mitnehmen) im November geschlossen bleiben.