Dabei sei insbesondere am Mittwoch aufgefallen, dass sich die Bewohner beklagt haben, wie warm ihnen sei. Im Vergleich dazu sei die Situation am bislang heißesten Tag des Jahres, am Dienstag, vergleichsweise in Ordnung gewesen, erzählt Angelina Hoffmann, Leiterin des Sozialen Dienstes. Sie betont: „Wir ziehen an diesen Tagen immer alle Gardinen zu und lassen die Rollos runter. Wir animieren zum Trinken und haben Schilder aufgestellt, damit die Bewohner visuell sehen, dass sie trinken sollen.“
Neben den auf den Tischen bereitgestellten Getränken sorgen unter anderem Wassermelonen und Eis für die notwendige Flüssigkeitszufuhr. Während der Aufenthalte im Freien werden Hüte als Sonnenschutz gereicht. Im Idealfall sollten die Senioren aber nicht in die direkte Sonne gehen, lautet der Hinweis der Mitarbeiter. Ventilatoren sorgen zudem für kühle Temperaturen in den Räumen und einmal am Tag wird komplett durchgelüftet.
Große Aufmerksamkeit gilt den demenziell veränderten Bewohnern, die keinerlei Durst wahrnehmen können und entsprechend zum Trinken animiert werden müssen. Alle Mitarbeiter haben ein besonderes Auge darauf, dass diese Menschen immer mit reichlich Flüssigkeit versorgt werden.
Die Empfindung, ob es heiß oder kalt ist, fehlt ebenfalls. Einer der Bewohner trägt sogar eine Strickjacke, wenn es heiß ist. „Sie haben einen ganz anderen Stoffwechselkreislauf als wir in unserem Alter. Die Senioren frieren im Allgemeinen schneller“, zeigt sich Angelina Hoffmann erleichtert, dass trotz großer Hitze bisher keinerlei medizinische Zwischenfälle wie Kreislaufbeschwerden vorgekommen seien, da alle mit ausreichend Flüssigkeit versorgt werden. Das sei das A und O bei den hohen Temperaturen.
Und was sagen die Senioren zu den Hitzetagen? Helene Kleffmann ist das Gegenteil einer Sonnenanbeterin: Sie verbringt ihre Zeit lieber im Schatten. „Da ich dauernd einen trockenen Mund habe, muss ich viel trinken. Das ergibt sich von alleine. Aber sonst geht es und ich komme ganz gut zurecht“, fühlt sich die Bewohnerin zufrieden.
In den warmen Nächten habe sie gut geschlafen, da sie eine dünne Decke zum Zudecken bekam. Wenn sie raus ins Freie möchte, findet sie immer ein Plätzchen im Schatten oder in der Sonne. Auch Bewohner Wulff Niggemann genießt die Aufenthalte im Freien: „Es gibt hier Ecken neben dem Haus, wo ein bisschen Schatten ist und man sich zurückziehen kann.“
Inge Rentrop hingegen träumt von einer Fahrt mit einem Cabriolet. „Reinsetzen und dann losfahren. Das ist doch schön, aber sowas haben wir nicht“, ist die Bewohnerin etwas enttäuscht, aber auch froh, dass im Seniorenzentrum für alle gut gesorgt wird.