Auf dem Rückweg wurde noch ein Picknick gemacht, die Kinder spielten dabei im Wald. Dabei kam es zu einem Unfall, wie er immer und überall passieren könne, wenn man sich draußen aufhalte, sagt Zilinski: „Es war ein blöder Zufall, dass das Kind genauso auf den bleistiftdicken Stock gefallen ist.“ Die ursprünglich verwendete Formulierung von einem fingerdicken Ast erschien ihr jedoch etwas hoch gegriffen. Laut Notärztin sei der Stock im Rücken des Jungen eher wie ein großer Splitter gewesen, sagte Wibke Honselmann von Pressestelle der Polizei im Märkischen Kreis auf Nachfrage. Der Stock oder Splitter habe demnach zwar nur die Haut durchstoßen, sollte aber nicht vor Ort, sondern besser im Krankenhaus entfernt werden. Der Junge wurde im Bericht als leicht verletzt geführt.
Trotz des letztlich glimpflichen Ausgangs sei der Unfall zunächst ein Schock für alle Beteiligten gewesen, berichtet Schulleiterin Zilinski. „Erst einmal haben alle super reagiert, alle Kolleginnen und Mitarbeiter, die mit dabei waren.“ Zwei bis drei hätten sich immer um das verunfallte Kind gekümmert, die anderen um die übrigen Kinder.
Der Unfallort habe allerdings nicht – wie berichtet – erst gesucht werden müssen, betont Schulleiterin Zilinski. Beim Notruf wurde der genaue Standort angegeben, der auch geortet werden konnte. Auch über welchen Waldweg die Stelle angefahren werden könnte, hätten die Kolleginnen durchgegeben. Doch der Waldweg erwies sich als zu steil für den Rettungswagen, weswegen dann das Kleineinsatzfahrzeug (KEF) der Feuerwehr noch zum Einsatz kam. „Die Sanitäter sind dann erst mal zu Fuß den Waldweg raufgesprintet“, sagt Zilinski, die Feuerwehr und Rettungsdienst an dieser Stelle ein großes Dankeschön ausdrücken mächte. „Sie haben alles super geregelt und geschaut, wie man das Kind am schonendsten aus dem Wald herausholt“, lobt sie.
Der Rettungseinsatz und die vielen Fahrzeuge mit Blaulicht vor Ort machten aber auch Eindruck auf die anderen Kinder. Nachdem diese geordnet zur Schule zurückgekehrt waren, wurden von den Lehrern gleich die ersten Fragen der Kinder aufgefangen. So habe man den Kindern erklärt, dass die vielen Fahrzeuge – Notarzt, Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei – nicht bedeuteten, dass die Verletzung besonders schlimm sei, sondern dass dies ein normaler Vorgang bei einem solchen Rettungseinsatz sei. Auch die Eltern wurden von der Schule informiert, damit sie zuhause weitere aufkommende Fragen der Kinder beantworten konnten. Am Freitagmorgen haben man im Morgenkreis das Thema noch einmal gemeinsam mit den Kindern aufgegriffen. Für das Kind wurden Genesungswünsche geschrieben und etwas gebastelt, das von der Klassenlehrerin noch zuhause vorbeigebracht werden soll.